Opiz Philipp Maximilian, Botaniker. * Časlau (Čáslav, Böhmen), 5. 6. 1787; † Prag, 20. 5. 1858. Sohn des Literarhistorikers Johann F. O.; trat 1805 in Časlau in den Dienst des k. k. Kameraloberamts, war ab 1808 in Pardubitz, ab 1814 als Kanzlist der Staatsgüterverwaltung in Prag, ab 1831 als k. k. Kameralforstkonzipist tätig. Von Jugend an botan. interessiert (er entwarf schon 1800 ein „Calendarium florae“, mit dem er einen der ersten phänolog. Versuche lieferte), bildete er sich dort in der reinen Botanik, in der Forstwiss., Mineral. und Geognosie weiter. Auf seinen zahlreichen Exkursionen wandte er sein bes. Augenmerk den bis dahin in Böhmen meist vernachlässigten Kryptogamen zu. O.’ vielleicht größtes Verdienst war die Gründung der ersten Pflanzentauschanstalt der Welt (1819), welcher er fast seine ganze Arbeitskraft widmete. Daneben veröff. er noch eine Reihe größerer Werke und arbeitete an anderen mit. Er gab 16 gesicherte Herbarien heraus (drei weitere werden ihm meist zugeschrieben), von denen jedes in Zenturien gegliedert ist und zwischen 100 und 2600 Arten von Pflanzen umfaßt – zusammen an die 10 000 Arten und innerartliche Einheiten. Sein eigenes Herbarium, das die Typen der von ihm beschriebenen Sippen enthält, wurde ebenso wie sein 2000 Spezies umfassendes Prager Herbar vom Nationalmus. in Prag erworben. O.’ Bedeutung als Systematiker wurde lange Zeit unterschätzt, da er in der Aufsplitterung mancher Arten zweifellos zu weit gegangen war. Er wurde vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. wurden ihm mehrmals von verschiedenen Autoren neue Arten gewidmet.