Oroszhegyi Szabó Józsa, Mediziner, Politiker und Journalist. * Nagykolcs (Culciul Mare, Siebenbürgen), 24. 5. 1822; † Ofen (Buda, Ungarn), 19. 2. 1870. Stud. zuerst am kath. Priesterseminar in Erlau, ab 1841 an der Univ. Pest Med. 1844–47 war er einer der Red. der Ztg. „Jelenkor“ (Gegenwart), einige Zeit leitete er eine Mädchen-Erziehungsanstalt in Pest. Während der ung. Revolution von 1848 war O. Referendar im Min. für Kultus und Unterricht, dann Militärarzt und Guerillaführer (Mjr.). Nach der Niederlage wurde er zuerst zum Tode, dann zu 10 Jahren Festungshaft verurteilt, jedoch 1856 freigelassen. 1857 Dr. med. O. wirkte dann als Arzt in Altenburg (Siebenbürgen) und Bukarest, wo er 1860 die Ztg. „Bukuresti Magyar Közlöny“ (Bukarester Ung. Anzeiger) red. Später war er als Militärarzt in der Türkei und machte größere Reisen in Kleinasien und im Nahen Osten. 1868 kehrte er nach Ungarn zurück. O. veröff. in den Ztg. der sog. Reformzeit zahlreiche Beitrr. über Literatur, Volkskde., Unterricht, Wirtschaft und Naturwiss.