Pacher, Josef Adalbert (1816-1871), Pianist und Komponist

Pacher Josef Adalbert, Pianist und Komponist. * Daubrawitz (Doubravice, Böhmen), 29. 3. 1816; † Gmunden (OÖ.), 3. 9. 1871. Sohn eines Dorfschullehrers; lernte früh Klavier, Flöte und Violine, kam 16jährig nach Wien, wo er Klavierschüler von A. Halm (s. d.) wurde. 1834 stud. er Phil. in Brünn, nahm Klavierunterricht bei Hübel und schrieb, ohne Theorieunterricht erhalten zu haben, seine ersten Kompositionen; 1835 wechselte er in Wien zum Jusstud., widmete sich aber bald – von C. Kreutzer (s. d.) ermutigt – ganz der Musik und stud. jetzt auch Harmonielehre und Kontrapunkt bei Preyer. Als Pianist debut. P. 1843 bei einer Privatsoiree in Wien und gab dort 1844 im Musikvereinssaal sein erstes Konzert mit eigenen Werken; Konzertreisen führten ihn durch Österr. und Deutschland. Später war er vor allem als Musikpädagoge tätig. Er war ein gesuchter Lehrer, ein Virtuose von solider Schule und Komponist gefälliger Werke. P. war mit der Malerin Henriette Kaergling, einer Tochter des Malers J. T. Kaergling (s. d.), verheiratet.

W.: Klavierkonzerte mit Streichquartettbegleitung; Salonstücke; Tänze; Variationen und Etuden für Klavier; Lieder.
L.: Reissmann; Katalog der Porträt-Smlg.; Partisch, Bd. 2, 1964; Wurzbach; Kosch, Das kath. Deutschland; Ch. d’Elvert, Geschichte der Musik in Mähren und österr. Schlesien, in: Schriften der hist.-statist. Sektion der Mähr.-schles. Ges. zur Beförderung des Ackerbaues, Bd. 21, 1873.
(Ch. Harten–U. Harten)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 33, 1977), S. 280
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