Panek, Kazimierz (1873-1935), Hygieniker, Physiologe und Veterinärmediziner

Panek Kazimierz, Hygieniker, Physiologe und Veterinärmediziner. * Auschwitz (Oświęcim, Galizien), 15. 2. 1873; † Bromberg (Bydgoszcz, Polen), 13. 11. 1935. Stud. an der Univ. Krakau Med., 1897 Dr. med., war 1893–97 Ass. am Inst. für med. Chemie an der Univ. Krakau, 1898/99 Ass. am Inst. für physiolog. Chemie an der Klinik für interne Krankheiten. 1899–1906 Ass. am Hygieneinst. an der Univ. Lemberg. Daneben stud. er 1903–06 Veterinärmed. und trug auch Physiol. der Tiere vor. 1906 Priv.Doz. für Hygiene an der Univ. Lemberg, bald darauf Prof. der Physiol. der Tiere an der Tierarzneischule, 1913 o. Prof., 1919/20 Rektor. P. organisierte 1914 die Erste allg. poln. Hygienikertagung in Lemberg. 1914–16 leitete er das bakteriolog. epidemiolog. Zentrallaboratorium des Roten Kreuzes in Wien, 1916–1918 die epidemiolog. Sektion in Galizien, Wolhynien und Podolien; er gründete damals 14 Spitäler für Infektionskranke und wurde Mitgl. des Obersten Sanitätsrates in Wien. P. verzichtete auf seinen Lehrstuhl und leitete 1920–35 die Abt. für Tierhygiene am Staatlichen Wiss. landwirtschaftlichen Inst. in Bromberg. Er erzielte bedeutende Erfolge mit seinen Forschungen über Tuberkulose, Rotzkrankheit (Staupe), Fehlgeburten bei Tieren, Lungenpest und infektiöse Anämie bei Pferden. P. entdeckte die Oxiproteinsäuren im Urin, die Schleimfermentation der Suppe aus roten Rüben und isolierte aus den Rotzbazillen, dem Morbus Bang und der Tuberkulose Morvotensin, Abortotensin, sowie Tuberkulotensin, welche mit Hilfe eines sog. Provokationstests die Diagnostizierung von versteckten oder zweifelhaften Formen von Infektionskrankheiten ermöglichten. 1900–1909 war P. auch alpinist. tätig. Er organisierte die Klettergruppe Bacówka (Die Almhütte) und in Zakopane eine Bergsportsektion der Tatrages., war deren 1. Präs. und red. 1907–09 die Z. „Taternik“. 1907 gründete und leitete er (bis 1909) das Karpackie Towarzystwo Narciarskie (Karpaten-Ski-Ges.) in Lemberg. Er schrieb auch Artikel über Med. im Wintersport sowie über das Bergsteigen.

W.: Über Alloxyproteinsäure, einen normalen Harnbestandteil, 1902; Bakteriolog. und chem. Stud. über die Barszcz genannte Gärung der roten Rüben, 1905; Recherches sur la cyclogenie et la pathogenèse de la forme filtrable du virus tuberculeux, 1908; etc. Red.: Przegląd Higieniczny, 1906–12; Przegląd Weterynaryjny, 1912–20; etc.
L.: Przegląd Weterynaryjny, 1935, S. 679 ff.; Medycyna Weterynaryjna, 1951, n. 10, S. 719 f.; K. Millak, Słownik polskich lekarzy weterynaryjnych (Biograph. Lex. der poln. Tierärzte), 1961; Enc. Tatrzańska (Tatra-Lex.), 1973; A. Peretiatkowicz–M. Sobeski, Współczesna kultura polska (Zeitgenöss. poln. Kultur), 1932; Przegląd Weterynaryjny (Veterinärrundschau) 1886–1935, 1936, S. 83 f.; A. Perenc, Historia lecznictwa zwierząt w Polsce (Geschichte der Tierheilkde. in Polen), 1958, S. 277, 288, 426; Sto lat weterynarii w Puławach (100 Jahre Tierheilkde. in Puławy), 1962, S. 449, 456.
(S. Brzozowski)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 34, 1977), S. 310f.
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