Panholzer, Johann (1842-1907), Seelsorger

Panholzer Johann, Seelsorger. * Linz-Urfahr, 14. 8. 1842; † Wien, 30. 3. 1907. Sohn eines Webers; stud. ab 1863 kath. Theol. am Priesterseminar und an der Univ. Wien, 1867 Priesterweihe. Ab 1867 Kooperator in Bad Pirawarth (NÖ), gründete er ein vorbildliches landwirtschaftliches Kasino und zeigte bes. katechet. Geschick. 1870 Kooperator in Purkersdorf b. Wien, 1871 an der Kirche Am Hof, Wien I. 1879 Kuratbenefiziat bei St. Peter, Wien I. P. gründete und leitete 35 Jahre unter persönlichen materiellen Opfern den ersten Arbeiterver. Landstraße und wirkte zugleich als erfolgreicher Katechet an der Doppelbürgerschule Rahlg., Wien VI. 1897 wurde er Pfarrer von St. Laurenz und St. Gertrud in Wien-Währing, gründete den Währinger Kirchenbauver. und entfaltete eine eifrige Seelsorgs- und Caritastätigkeit. P. erwarb sich in Theorie und Praxis große Verdienste auf dem umstrittenen Gebiet des kath. Religionsunterrichts und durch Gründung der „Christlich-pädagogischen Blätter“ (1878) aus eigenen Mitteln zur Abwehr des Liberalismus und der freisinnigen Schule, zur Verteidigung der kirchlichen Schulrechte, für die Fortbildung der Katecheten sowie der Kinder- und Jugendseelsorger.

W.: Krit. Führer durch die Jugendliteratur, 1885; Bibl. Geschichte des Alten und Neuen Testamentes, 1888; Österr. über alles oder Erklärung der österr. Volkshymne, 1890; J. I. v. Felbigers Methodenbuch für die dt. Schulen in den k. k. Staaten, 1892; Der Hl. Antonius und sein Brot der Armen, 1907; etc.
L.: N. Fr. Pr. vom 31. 3. 1907; R. Morbitzer, J. B. P. (1842–1907), in: Miscellanea aus dem Kirchenhist. Inst. der kath.-theolog. Fak. Wien, H. 14, 1971; Eisenberg, 1893, Bd. 1; Krackowizer; Kosch, Das kath. Deutschland.
(F. Loidl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 34, 1977), S. 313
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