Paulal, Karl (1879-1920), Techniker

Paulal Karl, Techniker. * Wien, 16. 5. 1879; † Wien, 2. 3. 1920. Trat nach Besuch der Staatsgewerbeschule 1900 als Maschinenkonstrukteur bei der k. u. k. Hofwagenfabrik Jakob Lohner & Co. ein, wo er sich schon beim Bau der Porsche-Elektromobile ausgezeichnet bewährte. Als L. Lohner (s. d.) den Flugzeugbau in sein Produktionsprogramm aufnahm, erwies sich P. auch auf dem ihm neuen Gebiet des Flugzeugbaues als gewandter, instinktiv die jeweils richtige Lösung findender Konstrukteur, der in Rtm. H. v. Umlauff einen ausgezeichneten prakt. Berater fand. Das erste von P. 1909 bei Lohner gebaute Flugzeug war das Doppeldecker-Rodelgleitflugzeug, dem 1910 das Motorflugzeug Simon I mit einem dreizylindrigen 25 PS Anzani-Motor folgte. Er legte dabei Motor und Propeller vor die Tragfläche, was bei Doppeldeckern neu war. 1910 konstruierte P. auch den Lohner-Pfeilflieger-Doppeldecker, den ersten Pfeilflieger der Welt mit Querruder, dessen Erfolge nicht zuletzt auf die Qualität der Propeller, welche rasch Weltruf erlangten, zurückzuführen waren. Die Lohner-Pfeilflieger wurden in dieser Bauart vor allem im Ersten Weltkrieg den sich ergebenden Sonderzwecken angepaßt. Sie wurden mit Motoren verschiedener Herkunft und Leistung, schließlich bis zu 350 PS, vereinzelt sogar darüber, ausgerüstet und sowohl als Land- als auch als Wasserflugzeug (Flugboot) gebaut. P. war zuletzt techn. Dir. der Lohner-Werke Ges. m. b. H.und schied 1916 wegen Erkrankung aus.

L.: Österr. Aëro-Club, Jb., 1911–13; Die Wegbereiter der österr.-ung. Luftfahrt, o. J.; V. Schützenhofer, Lohner – vom Wagnergewerbe zur Großind., in: Bll. für Technikgeschichte, H. 12, 1950, S. 10 ff.; KA Wien.
(H. Seper)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 34, 1977), S. 348f.
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