Peham, Heinrich von (1871-1930), Gynäkologe und Geburtshelfer

Peham Heinrich von, Gynäkologe und Geburtshelfer. * Wien, 3. 5. 1871; † Hinterstoder (OÖ), 21. 7. 1930. Stud. an der Univ. Wien Med. und arbeitete schon als Student im Inst. für gerichtliche Med. bei E. v. Hofmann (s. d.) und im Inst. für experimentelle Pathol. bei R. Paltauf (s. d.). Nach seiner Prom. (1895) ergänzte er seine Kenntnisse in der internen Med. (Schroetter v. Kristelli) und in der Chirurgie (E. Albert, s. d.). Ab 1898 erfolgte seine Fachausbildung an der II. Univ. Frauenklinik bei Chrobak (s. d.). 1904 Priv.Doz. für Geburtshilfe und Gynäkol. an der Univ. Wien. 1908 suppl. er nach dem Ausscheiden Chrobaks die Lehrkanzel bis zum Amtsantritt Rosthorns, 1909 tit. ao. Prof., 1912 übernahm er die Leitung der gynäkolog. Abt. der Wr. Allg. Poliklinik, 1920 o. Prof. der Geburtshilfe und Gynäkol. an der Univ. Wien. 1927/28 Rektor. 1918 nob. P. war ein ausgezeichneter Operateur und förderte u. a. den Ausbau der Technik der radikalen vaginalen Uterusexstirpation. Die Exaktheit seiner Indikationsstellungen zu operativen Eingriffen wurde als vorbildlich gerühmt. In der Geburtshilfe trat er – der Wr. Tradition entsprechend – dafür ein, den natürlichen Ablauf einer Entbindung möglichst nicht zu stören.

W.: Über Fütterungen mit Ovarialsubstanz zum Zwecke der Beeinflussung der Geschlechtsbildung, in: Ms. für Geburtshülfe und Gynäkol. 25, 1906; Das enge Becken, gem. mit A. Katz, 1908; Die instrumentelle Perforation des graviden Uterus und ihre Verhütung, gem. mit I. Amreich, 1926; Die Ätiol., Symptomatol., Diagnostik und operative Behandlung der Uterusmyome, in: J. Veit, Hdb. der Gynäkol., Bd. 6/2, 3. Aufl., hrsg. von W. Stoeckel, 1931; etc.
L.: N. Fr. Pr. vom 22. 7. 1930; Wr. klin. Ws., Jg. 32, 1930, S. 1014 f.; WMW, Jg. 80, 1930, S. 144 f., 1043 f.; Feierl. Inauguration, 1930/31; Fischer; Kürschner, Gel. Kal., 1926–28/29; I. Fischer, Geschichte der Geburtshilfe in Wien, 1909, S. 485, 491, 501; Schönbauer, S. 413; Geschichte der Ges. der Ärzte in Wien 1837–1937, 1938, S. 285.
(M. Jantsch)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 35, 1978), S. 390f.
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