Penn, Josef (1835-1914), Landwirt

Penn Josef, Landwirt. * Zwettl a. d. Rodl (OÖ), 13. 3. 1835; † ebenda, 9. 8. 1914. Bauernsohn; war in Zwettl als Bauer, Müllermeister, Zechprobst und Bürgermeister tätig. Um jedem landwirtschaftlichen Arbeiter soviel Grund zur Verfügung zu stellen, wie er mit seiner Familie leicht bearbeiten konnte, gründete P. den Heimstättenbund für die österr.-ung. Monarchie einschließlich Bosniens und der Herzegowina. Er entwarf ein Heimstättengesetz, das die Entschuldung und spätere Unverschuldbarkeit bisheriger Heimstätten beinhaltete. Die Entschuldung sollte durch Mitgl.-Beitrr., Spenden und vom Staat herauszugebende „Volksnoten“ finanziert werden. Die Statuten des Heimstättenbundes wurden 1900 genehmigt. Zweck des Bundes sollte vor allem die Alterssicherung und Seßhaftmachung der Arbeiter und damit die Bekämpfung der Landflucht sein. 1875 kaufte P. das Schloß Gneisenau in Kleinzell mit mehr als 100 Joch Grund. Sein Plan zur Errichtung der Heimstätten ließ sich jedoch nicht realisieren. Es fehlte an Geldmitteln und vor allem an staatlicher Unterstützung, nur der Thronfolger Franz Ferdinand (s. d.) interessierte sich für die Idee. P., der ab 1900 die Z. „Die Heimstätte“ hrsg., mußte 1901 den Besitz verkaufen.

L.: Linzer Volksbl. vom 4. 3. 1928 (Beilage Heimatland) J. Sigl, J. P., ein Volkswirtschaftler aus dem oberen Mühlviertel, in: Beitrr. zur Landes- und Volkskde. des Mühlviertels, Bd. 15, 1931, S. 123 ff.
(U. B. Wiesinger)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 35, 1978), S. 409f.
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