Perathoner, Anton (1864-1930), Theologe

Perathoner Anton, Theologe. * Wolkenstein, Grödental (Südtirol), 23. 10. 1864; † Bozen-Gries, 4. 2. 1930. Bauernsohn, Cousin des Juristen und Kommunalpolitikers Julius P. (s. d.); stud. kath. Theol. in Trient, 1889 Priesterweihe. Nach drei Jahren Seelsorgstätigkeit in Gröden (St. Christina und St. Ulrich) bezog er das Frintaneum in Wien und wurde 1897 zum Dr. theol. prom. Er lehrte dann am Priesterseminar in Trient als Prof. das Alte Testament. Ab 1899 war er Hofkaplan und zugleich Stud.Dir. des Frintaneums in Wien. 1909 wurde er als Vertreter Österr.-Ungarns zum Praelatus-Auditor S. Rotae Romanae nach Rom berufen, wo er auch Päpstlicher Ehrenkämmerer extra urbem wurde. 1915 i. R., ging er nach Südtirol, wo er sich kanonist. Stud. widmete. Sein Werk „Das kirchliche Gesetzbuch“ fand weite Verbreitung.

W.: Brevis in Isaiam prophetam commentarius . . ., 1899; Kurze Einführung in das neue kirchliche Gesetzbuch, 1919, Kirchliches Gerichtswesen und kirchliches Strafrecht nach dem neuen Corpus iuris canonici, 1919, Das kirchliche Sachenrecht nach dem Corpus iuris canonici, 1919, gem. 2. Aufl.: Das kirchliche Gesetzbuch, 1922, 5. Aufl. 1931; Autobiographie, in: Calënder de Ghërdeina, 1961 (ladin. Übers, bis 1914), dt. Manuskript, Pfarrhof, Wolkenstein, Südtirol, Italien.
L.: Tiroler Anzeiger vom 22. 5. 1909 und 13. 4. 1910; Calënder de Ghërdeina, 1951, S. 31; N. Grass, Die Kirchenrechtslehrer der Innsbrucker Univ., 1951, S. 211; Kosch, Das kath. Deutschland; C. Wolfsgruber, Die k. u. k. Hofburgkapelle, 1905, S. 561, 619; W. Maroder, Markt St. Ulrich im Grödentale, 1908, S. 67; Mitt. N. Grass, Innsbruck.
(A. Gruber)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 35, 1978), S. 411
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