Peschka, Minna; geb. von Leutner, Ps. Peschka-Leutner (1839-1890), Sängerin und Gesangspädagogin

Peschka Minna, geb. v. Leutner, Ps. Peschka-Leutner, Sängerin und Gesangpädagogin. * Wien, 25. 10. 1839; † Wiesbaden (Hessen), 12. 1. 1890. Genoß als Tochter eines Musikers schon frühzeitig sorgfältigen Musikunterricht, stud. beim Kapellmeister der Wr. Hofoper H. Proch Gesang und debut. 1856 am Stadttheater Breslau als Agathe in Webers „Freischütz“. 1857 wurde sie an das Hoftheater in Dessau engagiert. Nach. ihrer Heirat (1861) mit dem Wr. Arzt und späteren Sänger Dr. Johann P. zog sie sich vorübergehend von der Bühne zurück und ließ ihre Stimme bei der Gesangpädagogin Bockholtz-Falconi in Wien zum dramat. Koloratursopran ausbilden. Bereits 1863 gastierte sie an der Wr. Hofoper, trat dann aber ein Engagement in Lemberg an und ging 1865 an das Darmstädter Hoftheater. 1868–76 wirkte sie in Leipzig mit größtem Erfolg sowohl am Stadttheater als auch im Gewandhaus und war 1869 auch Mitgl. der Hofoper in Dresden, 1872 gastierte sie in London und Boston, 1877–83 gehörte sie zum Ensemble des Hamburger Stadttheaters, trat aber 1881–83 auch in London und in den USA (New York, Chicago etc.) als Gast auf. 1883 folgte sie einem Ruf an das Stadttheater in Köln, wo sie 1887 ihre glanzvolle Bühnenkarriere beendete. Bis zu ihrem Tode war sie dann zunächst in Köln, später in Wiesbaden als gesuchte Gesanglehrerin tätig. P., deren Stimme drei Oktaven umfaßte, galt als eine der besten Koloratursängerinnen ihrer Zeit.

Hauptrollen: Kgn. der Nacht (W. A. Mozart, Die Zauberflöte); Konstanze (ders., Die Entführung aus dem Serail); Lucia (G. Donizetti, Lucia di Lammermoor); Rosina (G. Rossini, Der Barbier v. Sevilla); Leonore (G. Verdi, Der Troubadour); Kgn. (G. Meyerbeer, Die Hugenotten); etc.
L.: Neue Z. für Musik, Jg. 57, 1890, S. 46; Neue Berliner Musikztg., Jg. 44, 1890, S. 27; Signale für die musikal. Welt, Jg. 48, 1890, S. 105; Eisenberg; Gathy; Grove; Reissmann; Riemann (5. Aufl.); J. Schuberth’s musikal. Conversations-Lex., hrsg. von E. Breslauer, 11. Aufl. 1895; Wurzbach.
(Ch. Harten–U. Harten)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 35, 1978), S. 435f.
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