Pfohl, Ferdinand (1862-1949), Komponist und Schriftsteller

Pfohl Ferdinand, Komponist und Schriftsteller. * Elbogen (Loket, Böhmen), 12. 10. 1862; † Hamburg-Bergedorf, 16. 12. 1949. Stud. zuerst an der Univ. Prag Jus, dann an der Univ. Leipzig Phil. und ab 1885 als Privatschüler bei O. Paul Musik. Sehr bald wandte er sich der Musikkritik zu und wurde Mitarbeiter des „Leipziger Tageblatts“ und der „Königlichen Leipziger Zeitung“. 1889–1914 war P. für die Hausmusik-Beilage der Z. „Daheim“ verantwortlich. Von H. v. Bülow gefördert, betreute er 1892–1932 das Musikreferat der „Hamburger Nachrichten“ und zählte bald zu den bedeutendsten dt. Musikkritikern. 1908 wurde er zum Kodir. des Vogt-Konservatoriums in Hamburg ernannt, an dem er auch Musiktheorie und -geschichte unterrichtete. 1913 Tit. Prof., 1923 Dr. h. c. der Univ. Rostock. P., von dem auch zahlreiche Kompositionen überliefert sind, erlangte vor allem durch Arbeiten über das Schaffen Wagners sowie durch verschiedene Opernführer große Popularität.

W.: Chorwerke; Lieder; Klavierstücke; Orchesterwerke; etc. Publ.: Bayreuther Fanfaren, 1891; Die moderne Oper, 1895; Die Nibelungen in Bayreuth, 1897; A. Nikisch, 1900; R. Wagner, 1911; Beethoven, 1922; Wie ich Musikkritiker wurde, in: Z. für Musik 99, 1932; Leben und Schaffen. Autobiograph. Skizze und kleine Erinnerungen, ebenda, 109, 1942; Opernführer; etc.
L.: Abert; Die Musik in Geschichte und Gegenwart; Frank–Altmann; Kosel; Riemann; The International Cyclopedia of Music and Musicians, 1975.
(Ch. Harten)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 36, 1979), S. 41
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