Pichler, Franz (1866-1919), Techniker und Fabrikant

Pichler Franz, Techniker und Fabrikant. * Weiz (Stmk.), 18. 2. 1866; † ebenda, 28. 8. 1919. Stud. 1884–88 an der Techn. Hochschule Graz Maschinenbau (1889 II. Staatsprüfung). Er errichtete in Weiz zuerst eine Anlage zur elektr. Beleuchtung der väterlichen Mühle, 1891/92 (unter Stauung des Weizbaches) zur Stromversorgung des Marktes Weiz die erste Mehrphasenanlage in Österr.-Ungarn. 1892 erhielt er eine Konzession für die gewerbsmäßige Erzeugung elektr. Anlagen in Weiz; der weitere Ausbau erfolgte nach Gründung des Weizer Elektrizitätswerkes F. P. & Co. (1897) und Aufnahme der Ges. für elektr. Ind., Wien, als vorerst stillen Teilhaber. Diese kaufte 1908 auch P.s Anteil und benannte 1921 das Unternehmen in Elin-AG für elektr. Ind. um. P., der Dir. des Weizer Werkes geblieben war, errichtete das Raabklammwerk und erschloß mit einem Überlandnetz einen großen Tl. der Oststmk. der Elektrizitätsversorgung. Als Gen. Unternehmer baute er eine Reihe von Elektrizitätswerken, u. a. in Gleisdorf, Judenburg, Kapfenberg, Waidhofen a. d. Ybbs und Feldkirch. Zu P.s Erfindungen zählen ein automat. Schlupfregler für Holzschleifereiantriebe in der Papierind., eine Dreileitermaschine mit eingebautem Spannungsleiter und ein Kühlrippenpatent für Trockentransformatoren.

L.: Steir. Unternehmer und Industrielle des 19. und 20. Jh., hrsg. Von F. Tremel (= Z. des Hist. Ver. für Stmk., Sonderbd. 9), 1965; E. Pichler, F. P., ein Pionier der Elektrotechnik, in: Weiz, Geschichte und Landschaft in Einzeldarstellungen 5, 1958; K. Widdmann, Das Werk Weiz der Elin, ebenda, 5, 1958.
(J. Mentschl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 36, 1979), S. 54
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