Pichler Luigi (Ludwig), Gemmenschneider und Medailleur. * Rom, 31. 1. 1773; † Rom, 13. 3. 1854. Sohn des aus Brixen gebürtigen Gemmenschneiders Anton P., Halbbruder des Giovanni und Bruder des Giuseppe P., beides Gemmenschneider. War 1782–86 Schüler des Malers D. de Angelis, dann seines Halbbruders Giovanni bis zu dessen Tod 1791. 1818–50 wirkte P. als Prof. der Medaillen- und Gemmenschneidekunst an der Akad. der bildenden Künste in Wien. P. verfertigte Kopien der 500 besten Gemmen des k. Antikenkabinetts in Glasflüssen, die auch die farbige Schichtung der Steine nachahmten, und brachte sie 1821 als Geschenk K. Franz I. (s. d.) für Papst Pius VII. nach Rom. Einen bes. Ruf erwarb er sich in der subtilen Kunst, Porträts in Stein zu schneiden. Der Haupttl. seiner Werke in klassizist. Stil zeigt Köpfe und Figuren aus der antiken Mythol. und Geschichte bzw. allegor. Figuren, wobei er gelegentlich Bildwerke Canovas (s. d.) oder Thorwaldsens nachahmte. P. war Ehrenmitgl. der Akad. von Wien (1808), Florenz (1831), Mailand (1839) und Venedig (1844).