Plappart von Leenheer, Anton Frh. (1780-1860), Jurist

Plappart von Leenheer Anton Frh., Jurist. * Graz, 12. 6. 1780; † Wien, 21. 3. 1860. Sohn des verdienstvollen Sanitätsrates Leopold v. P., Vater des Folgenden; stud. an der Univ. Wien Jus, 1800 Dr. jur.; stand bereits ab 1797 im Dienst der steir. Stände, leitete dann das Ortsgericht der Herrschaft Spielfeld, 1804 Notar, 1805 Zivil- und Kriminalrichter des Stiftes Admont. 1816 Assessor und Referent am innerösterr., 1817 am küstenländ. Appellationsgericht und Kriminalobergericht, 1820 Appellationsrat. Noch 1820 kam er als Rat an das niederösterr. Appellations- und Kriminalobergericht und wurde 1832 HR der obersten Justizstelle in Wien. Ab 1849 i. R. 1853 Frh. In seiner Stellung als JustizHR wirkte P. an den legislativen Arbeiten – vor allem bei der Reform des summar. Verfahrens – mit. Daneben war er Mitgl. der Stud.Hofkomm., 1837–47 Präses der jurid. Fak. und Dir. der jurid.-polit. Stud. der Univ. Wien, 1843/44 Rektor. Er arbeitete an der Reform des rechts- und staatswiss. Stud.Planes mit und trat vehement für die Errichtung neuer Lehrkanzeln, wie etwa für Staatsrechnungswiss., Diplomatie etc. ein.

W.: Die theoret. Staatsprüfungen in Österr., o. J.
L.: Wr. Ztg. vom 25. 3. 1860; Kosch, Das kath. Deutschland; Maasburg; Wurzbach.
(B. Böck)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 37, 1980), S. 117
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