Pless, Franz (1819-1905), Chemiker und Philanthrop

Pless Franz, Chemiker und Philanthrop. * Hohenstein (Unčín, Böhmen), 10. 10. 1819; † Graz, 10. 5. 1905. Stud. an der Univ. Prag vor allem Chemie, wurde 1846 Ass. bei J. Gottlieb (s. d.) am Joanneum in Graz und hielt ab 1847 die Vorträge über techn. Physik. 1851–55 Prof. der Chemie an der Univ. Lemberg (L’viv), an der er ein chem. Laboratorium und eine chem. Fachbibl. einrichtete. 1853 erblindete er durch ein mißglücktes Experiment mit Pelargonsäure. P. beschäftigte sich wiss. mit der Ausbeutung der Erdölvorkommen, Verbesserung der Kohlenförderung, Erzeugung von Pottasche, Salpeter etc. Ab 1862 lebte er in Graz, wo er als Anhänger Pestalozzis und Fröbels auf dem Gebiete des Kindergartenwesens verdienstvoll wirkte.

W.: Über das Lösungsgesetz und das Sieden der Flüssigkeiten und über Dampfexplosionen, in: Sbb. Wien, math.-nat. Kl. 54, 1866; Prof. F. P. (Autobiographie), in: Der Blindenfreund 17, 1897; etc.
L.: N. Fr. Pr. vom 11. 5. 1905; Finkel–Starzyński, s. Reg.; W. Hahn, Kronika Uniwersytetu Lwowskiego 1898–1910, 1912, S. 176.
(A. Melhuber)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 37, 1980), S. 124
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