Polak, Viljem (1843-1908), Techniker und Unternehmer

Polak Viljem, Techniker und Unternehmer. * Neumarktl (Tržič, Krain), 7. 4. 1843; † ebenda, 29. 3. 1908. Stud. an den Techn. Hochschulen in Wien und Zürich (1867). 1868 trat er in den Dienst der Gen.Inspektion der österr. Eisenbahnen und wurde anfangs mit Trassierungsarbeiten für Eisenbahnstrecken in Böhmen, Dalmatien, im Küstenland und in der Stmk. betraut. Beim Bau der Strecken Linz–Budweis/České Budějovice (1870–74) und Spalato (Split)–Sebenico (Sibenik)–Knin (1875–78) fungierte er bei verschiedenen Abschnitten als Bauleiter. Ab 1880 arbeitete er als selbständiger Unternehmer. 1880–1883 leitete er gem. mit französ. Firmen die Bauarbeiten an der Eisenbahnstrecke Belgrad–Niš. Er lieferte dann Eichenholz für die Eisenbahnen, beteiligte sich 1887–92 als Gesellschafter der Fa. P., Scoz & Co. am Bau der Straße im Valsugana, der Lokalbahn zum Gardasee und bei den Regulierungsarbeiten an der Etsch, daneben am Bau der anatol. Eisenbahn. 1892–94 arbeitete er in der Schweiz am Bau des Albistunnels (Thalwil–Zug). Ab 1895 lebte P., der fast sein ganzes Vermögen für kulturelle und soziale Zwecke (z. B. für den Unterhalt slowen. Schulen in gemischtsprachigen Gebieten) aufwandte, zurückgezogen in seiner Heimat. Durch seine Tätigkeit beim Eisenbahnbau in mehreren Ländern der Monarchie sowie in Serbien, Kleinasien und in der Schweiz gehörte P. zu den beachtenswerten Eisenbahnbau-Unternehmern seiner Zeit.

L.: A. Trstenjak, V. P., in: Koledar (Vestnik) XXIV, šolske družbe sv. Cirila in Metoda v Ljubljani . . ., 1910, S. 25 f.; SBL; Naši znameniti tehniki, 1966, S. 117 f.
(V. Valenčič)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 37, 1980), S. 173
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