Porges Heinrich, Dirigent und Musikschriftsteller. * Prag, 25. 11. 1837; † München (BRD), 17. 11. 1900. Vater der Schriftstellerin Elsa Bernstein-P. (s. d.); stud. zunächst Jus und Phil., wandte sich dann der Musik zu und wurde von C. Müller (Klavier), Rummel (Harmonielehre) und Zvonař (Kontrapunkt) ausgebildet. Ab 1863 red. er in Leipzig mit Brendel die „Neue Zeitschrift für Musik“ und fand als begeisterter Liszt-Anhänger im Wagnerschen Freundeskreis in Wien Aufnahme. 1867 berief ihn Kg. Ludwig II. auf Vorschlag Wagners nach München, wo P. an der von Bülow geleiteten Musikschule Klavier unterrichtete und gleichzeitig Red. der „Süddeutschen Presse“ war. 1871 wurde er Musikdir., 1880 übernahm er die Musikberichterstattung der „Münchner Neuesten Nachrichten“. 1886 gründete er in München den P.schen Gesangver., mit dem er Werke von Palestrina, Bach, Berlioz, Liszt (s. d.), Cornelius und Bruckner (s. d.) aufführte. Ludwig II. setzte ihm eine lebenslängliche Pension aus, welche ihn aller materiellen Sorgen enthob. P., einer der frühesten und unermüdlichsten Anhänger Wagners, setzte sich Zeit seines Lebens auch nachdrücklich für die Verbreitung der Werke von Liszt und Berlioz in Deutschland ein. Seine enge Beziehung zu Bayreuth dokumentierte er in zahlreichen Schriften.