Postl Karel, Maler, Zeichner und Graphiker. * Bechin (Bechyně, Böhmen), 1769 (?); † Prag, 15. 3. 1818. Stud. ab 1797 an der Akad. der bildenden Künste in Wien. 1806–17 wirkte er als erster Prof. für Landschaftsmalerei an der Prager Akad. der bildenden Künste, wo er eine Reihe von Landschaftsmalern ausbildete, von denen A. Mánes (s. d.) der bedeutendste war. P. begann seine künstler. Laufbahn in Wien mit der graph. Ausführung der Veduten anderer Künstler. Später arbeitete er als selbständiger Vedutenmaler neben Schütz, Ziegler und Runk. Diese Tätigkeit setzte er dann auch in Prag fort. Seine Veduten und Panoramen (oft Graphiken), in denen er ein neues Verhältnis seiner Zeit zur Natur interpretiert, sind gekennzeichnet durch scharfe Beobachtungsgabe, Sachlichkeit und Unmittelbarkeit in der Art des Sehens, das sich direkt an die Wirklichkeit anlehnt. Mit seinen präromant. Arbeiten setzt P. gleichzeitig die Manier der heim. Landschaftsmalerei des 18. Jh. fort; in einem anderen Tl. seines Œuvres (vor allem bei Ölgemälden) komponierte er, von Lorrain beeinflußt und erstmals in Böhmen, klassizist. Ideallandschaften. P. legte den Grund zur tschech. Landschaftsmalerei des 19. Jh.