Preleuthner, Johann (1807-1897), Bildhauer

Preleuthner Johann, Bildhauer. * Wien, 27. 12. 1807; † Hart b. Gloggnitz (NÖ), 4. 8. 1897. Stud. ab 1820 an der Akad. der bildenden Künste und war Schüler seines Stiefvaters Schaller; 1831 erhielt er den Neulingpreis für Modellieren nach dem Modell, 1832 den Allerhöchsten Hofpreis und 1838 den Reichelpreis für eine Statue Davids aus Gips. 1848 (bzw. 1866) wurde er Mitgl. der Akad. P. arbeitete im Atelier seines Stiefvaters, das auch Fernkorn (s. d.) in den ersten Jahren seines Wr. Aufenthaltes benützte. Von Schaller hatte P. nazaren. Gedankengut übernommen, bei seinem Aufenthalt im Atelier Schwanthalers 1833–35 kam er in den Umkreis der Münchner Romantik. Die Hauptschaffenszeit P.s fällt in das erste Jahrzehnt der Wr. Stadterweiterung, in deren Rahmen er u. a. an der Oper und an der Votivkirche mitarbeitete. Weil der Künstler an den repräsentativen, dekorativen, von Dresden und Berlin beeinflußten Stil seit den 70er Jahren keinen Anschluß finden konnte, fehlen später die großen öff. Aufträge. Er blieb in seinen Werken dem romant. Historismus treu.

W.: Ritter, 1841/42 (Schloß Grafenegg, NÖ); Figuren des Schutzengelbrunnens, 1843–46 (Rilkeplatz. Wien IV.); Hll. Petrus und Paulus, ca. 1860 (Hauptportal, Pfarrkirche, Altlerchenfeld, Wien VII.); Herzog Leopold VI., 1867 (Rathauspark, Wien I.); Reliefs, 1867 (Staatsoper, Wien I.); Gf. Pálffy, 1869, A. Hofer (nach der Statue in der Hofkirche, Innsbruck), 1873 (beide Arsenal, Wien III.); Hll. Ambrosius, Hieronymus, ca. 1874 (nördliches Querhaus, Votivkirche, Wien IX.); Zeichnungen (Kupferstichkabinett, Akad. der bildenden Künste, Wien I.); etc. Statuetten: Mozart; Gluck; Haydn; Beethoven; Hagen; 54 Volker; etc.
L.: N. Fr. Pr. vom 6. 8. 1897; Groner; Seubert: Thieme–Becker; F. Pollak, A. D. v. Fernkorn, 1911. S. 11; W. Wagner, Die Geschichte der Akad. der bildenden Künste in Wien (= Veröff. der Akad. der bildenden Künste in Wien, NF 1), 1967, S. 123; H.-Ch. Hoffmann–W. Krause–W. Kitlitschka, Das Wr. Opernhaus (= Die Wr. Ringstraße 8/1), 1972, s. Reg.; S. Krasa-Florian, J. N. Schaller 1777–1842, 1977, s. Reg.
(S. Krasa-Florian)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 38, 1981), S. 261
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