Profeld, Hubert (1867-1944), Geometer

Profeld Hubert, Geometer. * Neuland b. Leitmeritz (Ostré, Böhmen), 9. 10. 1867; † Mödling (NÖ), 1. 6. 1944. Absolv. die Hochschule für Bodenkultur (1893 Diplomprüfung) und wurde 1898 behördlich autorisierter Geometer; 1893–99 war er im privaten und staatlichen Vermessungswesen und ab 1899 im staatlichen Vermessungsdienst tätig. Ab 1901 wirkte er im Triangulierungs- und Kalkülbüro in Wien bei umfangreichen Triangulierungen und Neuaufnahmen, 1909 wurde er Evidenzhaltungsinsp. für Stmk. in Graz, 1910 kam er nach Brünn (Brno) zur Landeskomm. für agrar. Operationen, 1914 in die Gen.-Dion. des Grundsteuerkatasters in Wien (Präsidialabt.), 1921 zur Finanzlandesdion. zur Übernahme des Überwachungsdienstes in NÖ, 1926 w. HR, 1933 i. R. 1924–38 Hon.Doz. für Land- und forstwirtschaftliche Taxationslehre unter bes. Berücksichtigung der Bodenschätzung und für Reproduktion von Karten und Plänen an der Techn. Hochschule Wien. Neben seiner ausgedehnten prakt. Tätigkeit beschäftigte er sich auch mit wiss. Problemen. Um die Genauigkeit der Polygonalmethode mit der Schnelligkeit des Meßtischverfahrens zu vereinen, übernahm P. den Arbeitsvorgang von der Meßtischmethode, verwendete zur Aufnahme jedoch den Theodoliten. Dabei werden Detailpunkte durch ein dem Vorwärtseinschneiden analoges Verfahren bestimmt und die Instrumentenarbeit auf ein Minimum an Zeit beschränkt. Dieses Verfahren wurde als Schnittmethode, Fluchtmethode oder Basismethode bekannt und bewährte sich bestens. P. wurde in allen Zweigen des Vermessungswesens zur Lösung schwieriger Fragen herangezogen.

W.: Die Schnittmethode, in: Österr. Z. für Vermessungswesen 21, 1923; etc.
L.: Jb. der Wr. Ges., 1929; Kürschner, Gel. Kal., 1931; A. Lechner, Geschichte der Techn. Hochschule in Wien (1815–1940), 1942, S. 236.
(H. W. Kaluza)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 39, 1982), S. 300f.
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