Promber Adolf, Jurist und Politiker. * Ung. Hradisch (Uherské Hradiště, Mähren), 17. 4. 1843; † Brünn (Brno), 3. 2. 1899. Sohn eines Steuereinnehmers; stud. 1860–64 an der Univ. Wien Jus, 1867 Dr. jur. War nach kurzer Praxis bei der mähr. Finanzprokuratur ab 1872 als Advokat in Brünn tätig. Ab 1873 Reichsratsabg., gehörte er zunächst dem Fortschrittsklub, dann der Vereinigten Linken und ab 1897 der Freien dt. Vereinigung (Mauthnergruppe) an. P. betätigte sich vor allem im Budget- und im Wehrausschuß; 1874 regte er die Kodifizierung der Beamtendienstvorschriften in einer Dienstpragmatik an. 1879–96 war er Mitgl. der Delegation des Reichsrats. P. war ab 1876 auch mähr. Landtagsabg., ab 1878 war er im Landesausschuß, in dem er 20 Jahre als Referent für Gemeinde- und Landwirtschaft sowie für Landesfinanzenangelegenheiten initiativ wirkte und dessen Permanenzausschuß zur Regelung der dt.-tschech. Frage er angehörte. Ab 1896 fungierte er als Stellvertreter des Landeshptm. Als Schwager zweier mähr. Landtagsabg., des dt.-liberalen Frendl und des Führers der mähr. Tschechen, Šrom, war er an der Vorbereitung des „Mährischen Ausgleichs“ maßgebend beteiligt („Drei-Schwäger-Wirtschaft“). Mehr als 50 Gemeinden Mährens verliehen ihm das Ehrenbürgerrecht.