Prónay von Tótpróna und Blatnica, Gábor Frh. (1812-1875), Politiker und Mäzen

Prónay von Tótpróna und Blatnica Gábor Frh., Politiker und Mäzen. * Neusohl (Banská Bystrica, Slowakei), 1. 4. 1812; † Florenz (Italien), 1. 4. 1875. Absolv. die jurist. Stud. in Preßburg (Bratislava), wurde 1837 Vizenotar des Kom. Nógrád (Novohrad); 1839/40 Abg. zum Preßburger Landtag, auf dem er sich für die Redefreiheit einsetzte. Unternahm dann mehrere große Reisen zu Stud.Zwecken. 1848 war er Mitgl. des Ung. Parlaments, folgte aber der Regierung nicht nach Debreczin (Debrecen). P., der auch komponierte, widmete sich dann fast ausschließlich der Kunst und dem Gartenbau. 1851 wurde er Präs. des Inst. für Leibeserziehung in Pest (Budapest), 1852 Präs. der Nemzeti zenede (Nationale Musikschule), 1857 errichtete er eine Stiftung für junge Musiker. 1858 gründete er die Ung. Gartenbauges., 1859 in Rákospalota die Fachschule für Holzbearbeitung mit Lehrgängen für Gartenbau. 1855–61 fungierte er als Präs. des Ver. für die Erhaltung eines Kinderspitals. 1861–75 war er Kirchen- und Schulinsp. der evang. Kirche AB in Ungarn. 1860 korr. Mitgl. der Ung. Akad. der Wiss. P., der auch zu den Gründern der Ges. für bildende Kunst gehörte, war leidenschaftlicher Sammler hist. Raritäten.

W.: Ansichten eines Constitutionellen in Ungarn, 1850; Skizzen aus dem Volksleben in Ungarn, 1855, auch ung. und französ.; Honunk kertészete a múltban és jelenben (Der Gartenbau unserer Heimat in Vergangenheit und Gegenwart), 1864; etc.
L.: Enc. Slovenska; M. Életr. Lex.; Révai; Szinnyei; Wurzbach; J. Haberern, Báró P. G. emléke, in: Értekezések a természettudományok köréből 7, 1876, H. 2, S. 2.
(I. Chalupecký)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 39, 1982), S. 305f.
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