Proskowetz von Proskow und Marstorff Emanuel d. Ä., Agronom und Industrieller. * Prag, 11. 12. 1818; † Wien, 25. 12. 1909. Sohn des Großhändlers Anton P. (1772–1839), Vater der beiden Folgenden; war anfangs kaufmänn. tätig; wandte sich ab 1842 der Landwirtschaft zu und übernahm nach gründlicher Ausbildung im In- und Ausland 1848 die Stelle eines Burggf. auf den Gütern des damaligen Justizministers L. Gf. Taaffe in Ellischau (Nalžovy). 1850 pachtete P. die Domäne Kwassitz (Kvasice), machte sie zu einem Mustergut und bemühte sich unablässig, die bäuerliche Bevölkerung für seine fortschrittlichen landwirtschaftlichen Methoden zu gewinnen. Von der Notwendigkeit einer heim. Zuckererzeugung überzeugt, errichtete er 1850 gem. mit seinem Schwager F. Urbanek eine Zuckerfabrik in Kwassitz (ab 1897 Aktienzuckerfabrik Kwassitz). 1870 gründete er in Kremsier (Kroměříž) eine vorbildliche Malzfabrik, 1880 gem. mit seinen Söhnen Max und Emanuel P. v. P. u. M. eine weitere Zuckerfabrik in Wschetul (Všetuly). 1859 Rat der Olmützer Handels- und Gewerbekammer, 1861–1905 mähr. Landtagsabg., 1861–99 Reichsratsabg., ab 1899 Mitgl. des Herrenhauses. P., ein Schüler Horskys (s. d.), erwarb sich große Verdienste um die Modernisierung der mähr. Landwirtschaft und der österr. Zuckerind., zu deren Begründern er gehört. Er hatte auch großen Einfluß auf die legislativen Verbesserungen auf dem landwirtschaftlichen Sektor. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. Ehrenbürger von Kremsier, 1873 nob.