Prüwer, Julius (1874-1943), Dirigent

Prüwer Julius, Dirigent. * Wien, 20. 2. 1874; † New York City, N. Y. (USA), 8. 7. 1943. Stud. 1886–91 in Wien am Konservatorium der Ges. der Musikfreunde Klavier (Friedheim, Rosenthal), Musiktheorie (R. Fuchs, s. d., F. Krenn, s. d., Brahms, s. d.) und Dirigieren (H. Richter). 1892/93 erhielt P. sein erstes Engagement an das Stadttheater in Bielitz (Bielsko-Biała), dirigierte in der Folge an den Theatern von Esseg (Osijek), 1893/94, Köln, 1894–96, und ab 1896 in Breslau (Wrocław), wo er zahlreiche Novitäten herausbrachte und 1920–23 die Operndion. führte. Er absolv. erfolgreiche Gastspiele, z.B. dirigierte er 1898 in St. Petersburg (Leningrad) die russ. Erstaufführung von Wagners „Tristan und Isolde“. P., der auch bei den Bayreuther Festspielen tätig war, wirkte 1923/24 als Gen.- Musikdir. am Weimarer Nationaltheater, im darauffolgenden Jahr erhielt er einen Ruf als Prof. an die Berliner Hochschule für Musik. 1925 wurde er zum ständigen Dirigenten der populären Konzerte des Berliner Philharmon. Orchesters ernannt; 1933 verließ P. Deutschland und war vorübergehend in Rußland und Österr. beschäftigt. Ab 1939 hatte er seinen Wohnsitz in New York, wo er am College of Music lehrte.

W.: R. Strauss’ Elektra (Musikführer . . .), gem. mit O. Röse, 1909, auch italien. und engl.
L.: Baker; Einstein; Eisenberg, 1893, Bd. 1; Frank–Altmann; Moser; Müller; Riemann; H. Bennwitz, Interpretenlex. der Instrumentalmusik (= Smlg. Dalp 93), 1964.
(Ch. Harten)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 39, 1982), S. 311f.
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