Ptaśnik Jan, Historiker. * Mikluszowice, Bez. Bochnia (Galizien), 15. 1. 1876; † Lemberg (L’viv), 22. 2. 1930. Bäuerlicher Abstammung; stud. an der Univ. Krakau (Kraków) 1896 Jus, 1897–1901 Geschichte, 1901 Lehramtsprüfung aus Geschichte und Geographie, 1903 Dr. phil. 1898–1902 arbeitete P. als Paläograph unter Ulanowski, ab 1901 war er im Schuldienst, 1904–16 an der Höheren Realschule in Krakau, tätig. 1905–19 red. er die Ser. „Biblioteka Krakowska “. 1907 Priv.Doz. für poln. und westeurop. Kulturgeschichte, 1910 Tit. ao. Prof., 1919 ao. Prof. der Kulturgeschichte an der Univ. Krakau, 1919 o. Prof. der Geschichte des Mittelalters an der Univ. Lemberg, 1924/25 Dekan. 1903–05 und 1908–10 arbeitete P. im Auftrag der Krakauer Akad. der Wiss. in röm. (1910 w. Mitgl. des Österr. Hist. Inst.), 1910–12 in dt., belg. und engl., 1913 in ung. Archiven. P. war 1914/15 Vertrauensmann Piłsudskis im Stab des 2. poln. Legionsrgt., ab 1918 Mitgl. der Unabhängigkeitsliga, welche die polit. Richtung Piłsudskis repräsentierte. 1916 war er beim Archivrat in Wien, 1919/20 gehörte er der Revindikationskomm. an. P.s wiss. Interessen galten vor allem der mittelalterlichen Kulturgeschichte Polens – sowie Europas im allg. – und den Beziehungen Polens zum Papsttum zur Zeit der Piasten. Er erwarb sich als Hrsg. hist. Quellen große Verdienste. P. war Mitgl. zahlreicher gel. Ges., u. a. 1929 w. Mitgl. der Poln. Akad. der Wiss.