Purger (Burger), Johann Bapt. (1805-1872), Kommunalpolitiker und Kaufmann

Purger (Burger) Johann Bapt., Kommunalpolitiker und Kaufmann. * St. Ulrich i. Gröden (Südtirol), 3. 10. 1805; † ebenda, 21. 12. 1872. Sohn eines Krämers und Bauern; besuchte das Gymn. in Brixen, war 1824–31 Handelspraktikant bei seinem Schwager in Valencia (Spanien), übernahm dann in St. Ulrich die Verlegerei (Versand von Holzschnitzereien) seiner Schwester und baute sie immer weiter aus. 1849–56 und 1858/59 war er Bürgermeister von St. Ulrich. P. erreichte unter großen persönlichen Opfern den Bau einer Straße von Waidbruck nach St. Ulrich, die 1856 nach siebenmonatiger Bauzeit eröffnet wurde. Die Straße war zuerst für die Ausfuhr von Schnitzarbeiten und die Einfuhr von Zirbenholz, später auch für den Fremdenverkehr von großer Bedeutung. P., der auf verschiedenen Weltausst. die Erzeugnisse aus dem Grödental zeigte, erschloß der heim. Ind. neue Absatzgebiete.

L.: Bozner Ztg. vom 27. 12. 1872; Dolomiten vom 20. 10. 1956 und 28. 12. 1972; 100 ani stradon de Gherdëina, in: Calënder de Gherdëina . . . 1956, 1956, S. 66 ff.; J. A. Vian, Gröden, der Grödner und seine Sprache, 1864, S. 1, 20 f.; L. Steub, Drei Sommer in Tirol 3, 2. Aufl. 1871, S. 194, 206 f.; Der dt. Antheil des Bistums Trient, hrsg. von K. Atz und A. Schatz, 3, 1905, S. 288; W. Moroder, Markt St. Ulrich im Grödentale, 1908, S. 60 f.; F. Moroder, Das Grödner Thal, 2. Aufl. 1914, S. 160 f.; A. Sotriffer, Vom Chaos zur Organisation, 1930, S. 40, Manuskript, Dr. Friedrich-Teßmann-Smlg., Bozen, Südtirol, Italien.
(H. Vigl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 39, 1982), S. 337f.
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