Purtscher von Eschenburg, Franz X. Frh. (1768-1841), Richter

Purtscher von Eschenburg Franz X. Frh., Richter. * Graun, Vinschgau (Südtirol), 6. 5. 1768; † Verona (Venetien), 12. 5. 1841. Sohn eines Landarbeiters, Onkel des Malers K. v. Blaas (s. d.); absolv. in Innsbruck bis 1792 die Gymnasialstud. und tw. das Jusstud., 1794 legte er an der Univ. Wien das 3. Rigorosum ab und wurde 1796 zum Dr. jur. prom. 1796 wurde er Sekretär am Lubliner Landrecht, 1805 Appellationsrat in Lemberg (L’viv), 1809 HR der obersten Justizstelle in Wien. 1814 wurde P. als Justizregulierungs-Hofkoär. nach Innsbruck entsandt und erließ im August desselben Jahres sein Justizeinrichtungs-Edikt, mit welchem er im wiedervereinigten Tirol und Vorarlberg die österr. Rechtsordnung und Gerichtsverfassung einführte. 1815 zum Präs. des Innsbrucker Appellationsgerichtes ernannt, wirkte P. ab 1824 als Vizepräs. der obersten Justizstelle und zugleich als Vorsitzender des lombardo-venetian. Senates dieses Höchstgerichtes in Verona. 1815 Geh. Rat, 1817 nob., 1836 Frh. P., als Richter ein hervorragender Praktiker, war auch ein erfolgreicher Organisator und bedeutender Rechtstheoretiker. Sein beruflicher und sozialer Aufstieg dürfte für seine Zeit einzigartig sein.

L.: 38. Programm des k. k. Gymn. zu Brixen, 1888, S. 17 f.; Maasburg; Selbstbiographie des Malers K. Blaas 1815–76, hrsg. von A. Wolf, 1876, S. 21 f., 54 f.; A. Mages, Die Justizverwaltung in Tirol und Vorarlberg, 1887, S. 68 f., 119; Allg. Verw.A., Wien; Mitt. A. Rieper, Graun, Südtirol, Italien.
(M. Laich)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 39, 1982), S. 342
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