Putick Viljem, Forsttechniker und Speläologe. * Popuwek b. Brünn (Popůvky, Mähren), 7. 7. 1856; † Laibach (Ljubljana), 26. 1. 1929. Sohn eines Försters; stud. ab 1876 an der Hochschule für Bodenkultur in Wien, 1881 Diplom. Ab 1885 war er Forsteleve in der Dion. der Staatsdomänen in Wien, 1886–88 war er in Görz, ab 1888 bei der Sektion für Wildbachverbauung in Villach. Ab 1894 war P. in Laibach, zuerst bei der Forstinspektion, ab 1904 in der Agrardion. (1907 Forstrat) tätig, 1918 Agraroberbaurat. Schließlich wurde er in den Dienst des Kg.Reichs der Serben, Kroaten und Slowenen (SHS) übernommen und wirkte bei der Komm. des Min. für Agrarreform in Slowenien. 1924 i. R. P., der anläßlich der Meliorationsaktion als erster den slowen. Karst systemat. durchforschte, wurde vor allem als Karst- und Höhlenforscher bekannt. 1886 beauftragte ihn Ackerbauminister Gf. Falkenhayn (s. d.), einen Plan zur Verringerung der Überschwemmungsgefahr in den Kesseltälern Krains auszuarbeiten. P. erforschte viele der verbindenden wasserführenden Höhlensysteme und stellte fest, daß alle Kesseltäler Innerkrains dem Bereich des Laibachflusses angehören. 1888–90 erforschte er die Abflüsse des Zirknitzer Sees und das Polje von Laas (Lož). 1893 organisierte P. in Zusammenarbeit mit dem französ. Forscher Martel die Expedition, die den Zusammenhang der Adelsberger Grotte mit dem Magdalenenschacht nachwies. Als angesehenster Fachmann in karsthydrograph. Fragen wurde P. 1894 zur Leitung der Rettungsaktion für die in der Lurhöhle bei Semriach von Hochwasser Eingeschlossenen berufen; sie endete mit einem vollen Erfolg. Nach P.s Plänen wurden u. a. die Meliorationsarbeiten in den Poljen von Planina und Laas sowie in Unterkrain (Gottschee / Kočevje, Reifnitz / Ribnica) durchgeführt. Er erwarb sich auch Verdienste um die Trinkwassergewinnung aus der Poik und um die Erhaltung der Waldbestände.