Rabensteiner, Eduard; eigentl. Rottmann (1839-1905), Tanzmeister

Rabensteiner Eduard, Tanzmeister. * Wien, 24. 7. 1839; † Wien, 23. 4. 1905. Hieß eigentlich Rottmann. Sohn des Tanzmeisters Franz R. d. J. ( * Prag, 1810; † Wien, 15. 10. 1859), der, ursprünglich Grotesktänzer am Wr. Leopoldstädtertheater (1826–30), dann am Kärntnertortheater (1833–43), die Tanzschule seines Vaters, Franz R. d. Ä., in Wien–Leopoldstadt übernahm und als enger Freund von J. Strauß Vater durch seine Tanzarrangements wesentlichen Anteil an dessen Erfolgen hatte. Von den Pantomimenmeistern Schadetzky und Brinke im Bühnentanz ausgebildet, wurde R. jedoch zunächst Büroangestellter, übernahm aber 1855 nach einem Schlaganfall seines Vaters dessen Tanzschule und auf Wunsch von J. Strauß Sohn die Tanzarrangements der von diesem dirigierten Bälle. R., ein enger Freund Komzáks (s. d.), war bis zu seinem Tode der führende Tanzarrangeur Wiens und wirkte als solcher auf den großen Repräsentationsbällen seiner Zeit. Er unterrichtete auch an vielen militär. Anstalten, u. a. an der Theresian. Militärakad.

W.: Menuet nach Hofsitte (Le Menuet de la Cour), 1885; Neue Wr. Tanzschule, 1901, 4. Aufl. 1913.
L. (tw. auch für Franz R. d. J.): Illustrirtes Wr. Extrabl. vom 26. 8. 1874 und 25. 4. 1905; Sonn- und Montagsztg. vom 24. 4., Dt. Volksbl., Fremden-Bl. und N. Fr. Pr. (Abendausg.) vom 25. 4., N. Wr. Tagbl. vom 25. und 26. 4. 1905; N. Wr. Journal vom 23. 4. 1930; Österr. Neue Tagesztg. vom 23. 4. 1955; E. R. Eine Erinnerung anläßlich des 30. Todestages, in: Wien, wie es lacht 2, 1935, H. 4; Kat. der Porträt-Smlg.; Ph. Fahrbach, Alt-Wr. Erinnerungen, hrsg. von M. Singer, 1935, s. Reg.; M. Schönherr–K. Reinöhl, J. Strauß Vater (= Das Jh. des Walzers 1), 1954, s. Reg.; Wr. Stadt- und Landesarchiv, Wien.
(R. Raab)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 39, 1982), S. 359f.
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