Račić, Josip (1885-1908), Maler

Račić Josip, Maler. * Horvati (Kroatien), 22. 3. 1885; † Paris, 20. 6. 1908 (Selbstmord). Beendete 1903 in Agram (Zagreb) die Lehre als Lithograph, zog 1904 nach Wien, dann nach München, wo er Ažbes (s. d.) private Zeichenschule besuchte, und war danach ein Jahr in Berlin als Lithograph tätig. 1905–08 stud. er Malerei an der Akad. der bildenden Künste in München, zuerst bei Herterich, dann bei Habermann. 1908 lebte er in Paris. R. schuf Ölbilder, Aquarelle und Zeichnungen. In der Münchener Zeit stand sein Schaffen unter dem Einfluß der Werke von Velasquez sowie von Leibl und dessen Schule, in Paris erfuhr er die Wirkung von Goya, Hals und von Manet in dessen vorimpressionist. Phase. R. gilt am Anfang des 20. Jh. als Meister der Farbtonzeichnung in Kroatien. Mit Kraljević (s. d.) und Becić, die gleichzeitig mit ihm in München stud. hatten, gehörte er zur sog. Zagreber Schule, die einen Wendepunkt in der Geschichte der kroat. Malerei, welche bis dahin vom Akademismus eines Bukovac (s. d.) und von der Secession beherrscht worden war, darstellt.

W.: Dame in Schwarz; Dame in Weiß; Mutter und Kind; Pont des Arts; Place de l’Étoile; Auf dem Boulevard; etc.
L.: Bénézit; Enc. Jug.; Nar. Enc.; Thieme–Becker; V. Novak, J. Rački, Zagreb 1961, S. 14 ff. (Kat.); M. Peić, Hrvatski umjetnici, 1968, S. 175 ff. Belletrist.: Z. Milković, Budenje (= Suvremena Knjižnica „Matice Hrvatske“ 4, 23), 1939.
(N. Stančić)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 39, 1982), S. 364
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