Raffay, Leopold von (1812-1885), Mediziner

Raffay Leopold von, Mediziner. * Olmütz (Olomouc, Mähren), 16. 12. 1812; † Wien, 4. 4. 1885. Sohn eines Beamten; stud. an der Medizin.-chirurg. Josephsakad. in Wien Med. (1835 Dr. med. et chir.) und trat 1835 als Oberarzt in die k. k. Armee ein. Nach verschiedenen Dienstverwendungen machte er 1848/49 als Rgt.Arzt des Kürassierrgt. 6 den Feldzug in Ungarn mit, wobei er sich bes. durch die Einrichtung und Leitung des Feldspitals in Ruma (Syrmien), danach durch die Bekämpfung von Typhus und Cholera in Peterwardein (Petrovaradin) auszeichnete. Nach dem Feldzug war R. Garnisonschefarzt in Czernowitz (Černivci), danach Chefarzt beim 10. Feldart.Rgt. 1857 kam er als Stabsarzt nach Ferrara, 1858 wurde er Chefarzt beim Garnisonsspital in Brünn (Brno). Während des Feldzuges von 1859 führte er von Cilli (Celje) aus den Rücktransport der Kranken und Verwundeten durch, nach dem Feldzug wirkte er zunächst wieder in Brünn, dann in Salzburg, Innsbruck und Preßburg (Bratislava). Während des Feldzuges von 1866 leitete R. als Oberstabsarzt die Sanitätsanstalten in Prag unter schwierigsten Verhältnissen in hervorragender Weise. Ab 1867 wirkte er als Sanitätsreferent beim Gen.Kmdo. in Temeschwar (Timişoara). 1870 i. R. und nob.

W.: De indigo, 1835 (Diss.).
L.: Wurzbach; S. Kirchenberger, Lebensbilder hervorragender österr.-ung. Militär- und Marineärzte (= Militärärztliche Publ. 150), 1913; KA Wien.
(R. Egger)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 40, 1983), S. 388
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