Raffeiner, Emanuel (1881-1923), Maler

Raffeiner Emanuel, Maler. * Schwaz (Tirol), 9. 4. 1881; † Innsbruck, 15. 3. 1923. Sohn eines Altartischlers; besuchte 1897/98 die Gewerbeschule in Innsbruck und lernte dann bei den nazaren. Malern Steiner v. Felsburg in Innsbruck und Kluibenschedl (s. d.) in Rietz. 1901/02 malte er gem. mit Kluibenschedl die Fresken in der Pfarrkirche Silz (Medaillons aus dem Leben des ägypt. Josef). 1902–05 stud. er an der Akad. der bildenden Künste in München bei Feuerstein und half diesem 1904/05 bei der Arbeit an den Fresken in der dt. Nationalkapelle in S. Antonio in Padua. Ab 1909 war er in Imst, ab 1914 in Innsbruck ansässig. R. ging vom eklektizist. Stil Feuersteins zu einer eigenen von den Präraffaeliten und vom Jugendstil beeinflußten Auffassung über, mit der er in Tirol eine singuläre Erscheinung von beachtlichem Können darstellt.

W.: Altarbilder: 1908 (Pfarrkirche, Arzl i. Pitztal), 1911 (Wettelsheim, Bayern); Flügelbilder, 1911 (Hochaltar, Pfarrkirche, Schwaz); Porträts und religiöse Bilder im Tiroler Landesmus. Ferdinandeum, Innsbruck, und Heimatmus., Schwaz; etc. Fresken: Krönung Mariens, Geburt Christi, beide 1907 (beide Pfarrkirche, Arzl i. Pitztal); Verherrlichung des Altarssakramentes, Krönung Mariens, beide 1909/10 (beide Roppen); Christus mit Hll., 1911 (Rain, Südtirol); Soldatenszene, 1916 (Kreuzkapelle, Bergisel); Christus am Kreuz, Hl. Marguerite-Marie Alacoque, Familienweihe an das Herz Jesu, alle 1919/20 (alle Damenstiftskirche, Hall i. T.); etc.
L.: Innsbrucker Nachrichten vom 16. 3. 1923; Bénézit; Kosch, Das kath. Deutschland; Thieme–Becker; K. Fischnaler, Innsbrucker Chronik 5, 1934, S. 179 f.; M. Hörmann-Weingartner, Die Spätzeit der kirchlichen Wandmalerei in Tirol: Bemerkungen zum Werk E. R.s (1881–1923), in: Festschrift O. R. v. Lutterotti . . . (= Veröff. der Univ. Innsbruck 85), 1973, S. 179 ff.; H. Fuchs, Die österr. Maler der Geburtsjgg. 1881–1900, 2, 1977.
(E. Egg)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 40, 1983), S. 388f.
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