Raič (Reich) Božidar (Matija), Ps. Belanec, Raičev B., Sekolovski, Vrlekov, haloški kmet, Seelsorger, Schriftsteller und Politiker. * Schwaben (Žvab, Unterstmk.), 9. 2. 1827; † Laibach (Ljubljana), 6. 1. 1886. Stud. 1846–50 am Priesterseminar in Graz (1850 Priesterweihe) und war zunächst in der Seelsorge, 1853–60 als Gymnasialprof. in Marburg a. d. Drau (Maribor) tätig. Wegen seines radikalen nationalen Engagements verlor er seine Stelle und war ab 1860 Kaplan, dann Pfarrer in St. Barbara i. d. Kolos (Cirkulane). 1884–86 Reichsrats- und Landtagsabg. für den Kr. Pettau (Ptuj). R. war ungemein vielseitig. Er arbeitete auf linguist., ethnograph., hist., biograph. und volksbildner. Gebiet, kämpfte jedoch vor allem für die kulturellen, wirtschaftlichen und polit. Anliegen der Slowenen. Er veröff. darüber zahlreiche Artikel in verschiedenen Z. und Ztg., vor allem in „Slovenski gospodar“ und „Slovenski narod“, zu dessen Mitbegründern er gehörte. R. war auch an der Gründung und Belebung verschiedener nationaler Ver. beteiligt und trat als Organisator und Redner in der Taborbewegung hervor. Liberal kath. gesinnt, schloß er sich den Jungslowenen an und unterstützte deren Programm eines vereinigten Slowenien.