Rakovszky von Nagyrákó und Nágyselmecz, Adalbert (1860-1916), Diplomat

Rakovszky von Nagyrákó und Nágyselmecz Adalbert, Diplomat. * Preßburg (Bratislava), 9. 2. 1860; † Šabac (Serbien), 22. 9. 1916. Wurde nach Stud. an der Wr. Oriental. Akad. Konsulareleve in Port Sa’id. Auf Wunsch Bismarcks wurde er 1885 dem dt. Admiral Knorr in Sansibar zugeteilt, lehnte es aber ab, in das dt. Auswärtige Amt einzutreten. Er wirkte als Vizekonsul in Kairo, 1888–92 an der Gesandtschaft in Teheran. 1892 dem bosn.-herzegowin. Verwaltungsdienst zugeteilt, förderte R. das islam. Kunstgewerbe. 1899 war er als interimist. Leiter der Mission in Buenos Aires, ab 1902 als Botschaftsrat in Paris tätig. 1904 schied R. aus dem diplomat. Dienst. 1906 wurde er Mitgl. des ung. Abg.Hauses des ung. Reichstages (Volkspartei, später Andrassysche Verfassungspartei). R. gehörte zu den Verfechtern einer aktiven Orientpolitik Österr.-Ungarns. Sein Verdienst liegt in der von ihm im Auftrag des Außenmin. durchgeführten Reorganisation des gesamten diplomat. und Konsulardienstes der Monarchie in Südamerika.

L.: Wr. Ztg. vom 22. (Abendausg.), N. Fr. Pr. vom 22. (Abendausg.) und 24. 9., RP vom 23. 9. 1916; Jb. des k. u. k. Auswärtigen Dienstes 13, 1909, S. 329; H. Hantsch, L. Gf. Berchtold 1, 1963, S. 82, 2, 1963, S. 512; Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Wien.
(R. Agstner)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 40, 1983), S. 404
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