Rauhofer, Josef (1875-1939), Politiker und Beamter

Rauhofer Josef, Politiker und Beamter. * Mattersburg (Burgenland), 28. 9. 1875; † Baden (NÖ), 24. 2. 1939. Sohn eines Glasermeisters; absolv. in Preßburg (Bratislava) die Rechtsakad. (1899 Dr. jur.) und war zunächst als Verwaltungsbeamter in Ungarn, ab 1906 in Bosnien (1912–17 bei der Landesregierung in Sarajevo) tätig. Ab 1919 war R. im Min. des Inneren Vorstand des literar. Büros im Burgenlanddienst (1921 HR) und kam 1921 über den Ödenburger Heimatdienst und durch seine Funktion als Abstimmungskoär. bei der Abstimmung in Ödenburg (Sopron) in den burgenländ. Landesdienst. 1923 wurde er Personalreferent der Burgenländ. Landesregierung. Er schloß sich der Christlichsozialen Partei des Burgenlandes an und wurde deren erster Obmannstellvertreter. 1922 gehörte er in Wien zu den Mitbegründern der Burgenländ. Volkspartei und kandidierte im selben Jahr für den Burgenländ. Bauernbund (Landbund), 1923–27 war er christlichsozialer Abg. Als „Mann der Mitte“ wirkte er trotz wiederholter Schwierigkeiten 1924–28 als Landeshptm. in einer Koalition. 1928 schied er aus dem polit. Leben. Während R.s Amtszeit als Landeshptm. konnten bedeutende Aufbauarbeiten im Burgenland (Ausbau der Straßen, Errichtung eines Regierungsgebäudes, Förderung der Landwirtschaft, Bau von Spitälern etc.) in Angriff genommen und z. Tl. vollendet werden.

L.: E. Zimmermann, 50 Jahre im Leben und Wirken der Landeshauptleute des Burgenlandes, in: Volk und Heimat 24, 1970/71, n. 6, S. 9ff.; J. Kriegler, Polit. Hdb. des Burgenlandes 1, 1972, S. 112ff.; H. Bögl, Burgenland, 1974, s. Reg.; R. Berczeller–N. Leser, . . . mit Österr. verbunden. Burgenlandschicksal 1918–45, 1975, s. Reg.
(S. Behofsits)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 40, 1983), S. 438f.
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>