Rehor Karl, Gewerkschafter. * Wien, 1. 4. 1906; † Stalingrad (Wolgograd, UdSSR), Jänner 1943 (vermißt). Sohn eines Schlossermeisters; brach die begonnene Schneiderlehre ab und fand eine Stelle bei der Bundesländerversicherung inWien. Trat 1922 dem Reichsbund der kath. dt. Jugend Österr. bei, 1923 Obmann des Jünglingsver. Don Bosco bei den Salesianern in Wien III., 1924 Vertreter des Reichsbundes in der christlichen Gewerkschaftsjugend, 1929–33 Bundesobmannstellvertreter des Reichsbundes. Ab 1931 verstärkten sich R.s Kontakte zur christlichen Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung. In der Hauptstelle für gewerkschaftliche Jugendarbeit bald eine der führenden Persönlichkeiten, wurde er in das Zentralkomitee der christlichen Gewerkschaften entsandt und immer stärker in die Gewerkschaftspolitik integriert. 1932 ehrenamtlicher Jugendsekretär in der christlichen Gewerkschaftsjugend. Beim Bundestag des Reichsbundes in Eisenstadt (1932) wurden über Initiative R.s die wichtigen Sprechkreise des Reichsbundes gegründet. Er selbst übernahm den Sprechkreis Werkjugend und soziale Arbeit, der bald zum Modell für andere Organisationen und polit. Richtungen wurde. 1934–1938 Gewerkschaftssekretär in der Gewerkschaft Bekleidung und Hutarbeiter sowie leitender Sekretär der Gewerkschaftsjugend im Gewerkschaftsbund der österr. Arbeiter und Angestellten. 1935 bemühte sich R. in Zusammenarbeit mit E. K. Winter, ehemalige Freie Gewerkschafter und Mitgl. der Sozialdemokrat. Partei Österr. zu erfassen und sie zur Mitarbeit zu gewinnen. Er vertrat, unbeschadet der damaligen Schwierigkeiten, die Arbeiterjugend sowie die Arbeiter und Angestellten im Wr. Landtag und Gemeinderat. 1938 war R. vorübergehend verhaftet; ab 1939 arbeitete er in der Allg. Schaden- und Unfallversicherungsanstalt, 1940 erfolgte seine Einberufung zur Dt. Wehrmacht. Durch seine Tätigkeit in der Gewerkschaftsjugend prägte R. das Gesamtbild des Reichsbundes mit.