Reich, Jakob (Koppel) (1838-1929), Rabbiner

Reich Jakob (Koppel), Rabbiner. Urban (Vrbové, Slowakei), 24. 2. 1838; Budapest, 22. 9. 1929. Entstammte einer bekannten Rabb.Familie; stud. bei seinem Vater, Abraham Hesekiel R., damals Rabb. von Bannewitz b. Dresden, und bei A. S. B. Sofer, Rabb. von Preßburg (Bratislava). 1860 folgte er seinem Schwiegervater als Rabb. von Sobotište im Amt nach. 1880 wurde er Rabb. von Urban, wo sein Großvater das Rabb.Amt bekleidet hatte. 1889 Oberrabb. der orthodoxen Gemeinde von Budapest. 1905 fungierte R. als Präs. der Versmlg. der orthodoxen Rabb. und Gemeindevorstände, welche die Statuten des ung. orthodoxen Judentums festlegte; sie sollten den gesetzlichen Rahmen für den organisator. Aufbau der ung. Orthodoxie bilden. Er gründete und leitete die vierklassige Mittelschule Torat Emet, an der religiöse und weltliche Fächer unterrichtet wurden; 1927 Mitgl. des Oberhauses. Obwohl R. nichts pubi., stützten sich zeitgenöss. Rabb. auf seine Entscheidungen. Alle seine Söhne und Schwiegersöhne bekleideten Rabb.-Posten in Ungarn.

L.: Enc. Jud.; Jüd. Lex.; M. Életr. Lex.; M. Zsidó Lex.; Révai; Universal Jew. Enc.; Wininger; P. S. Schwartz, Šem ha-gedolim me-erez Hagar 2, 1913, S. 35.
(Sh. Spitzer)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 41, 1984), S. 25
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