Reichenberger, Hugo (1873-1938), Dirigent und Komponist

Reichenberger Hugo, Dirigent und Komponist. * München (BRD), 28. 7. 1873; † ebenda, 11. 10. 1938. Sohn eines Kaufmannes; stud. in München u. a. bei Levi, Thuille und Menter. 1894 Kapellmeister in Bad Kissingen, kam er nach Engagements in Breslau/Wrocław (1894–96), Aachen (1896/97), Bremen (1897/98) und Stuttgart (ab 1898) 1903 wieder nach München, wo er zum Hofkapellmeister ernannt wurde. Es folgte 1905–08 ein Engagement in Frankfurt a. Main. Noch von G. Mahler (s. d.) als Kapellmeister an die Wr. Hofoper berufen, trat R. 1908 unter F. v. Weingartner sein Amt an und leitete bis zu seiner Pensionierung (1935) mehr als 2300 Vorstellungen. Er besorgte u. a. auch die Einstudierung der Wr. Erstauff. von Strauss’ „Elektra“ (1909). R., „Hausdirigent“ der Wr. Oper im besten Sinne des Wortes, gehörte zu jenen Persönlichkeiten, denen das Inst. in der Zwischenkriegszeit seinen Ruf zu verdanken hatte. 1923 auch Kapellmeisterlehrer an der Opernschule der Staatsakad. für Musik und darstellende Kunst; 1935 HR.

W.: Der Hexenfang (Oper); Lieder; Klavierkonzert; Orchester- und Kammermusik; Klavierstücke; etc.
L.: Neues Wr. Tagbl. vom 14. 10. 1938; R. Klein, R. Strauss an H. R., in: Österr. Musikz. 24, 1969, S. 296 ff.; Einstein; Jb. der Wr. Ges., 1929; Müller; Riemann, 11. und 12. Aufl.; Thompson.
(Ch. Harten)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 41, 1984), S. 32
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