Reinhardt Heinrich, Komponist und Musikkritiker. * Preßburg (Bratislava), 13. 4. 1865; † Wien, 31. 1. 1922. Sohn eines Juweliers; besuchte das Gymn. in Preßburg und stud. gleichzeitig Klavier, Violine und Musiktheorie bei Domkapellmeister Mayrberger, Instrumentation bei Viktorin und Kopetzky, später in Wien bei Bruckner (s. d.) und Mock. Zunächst wirkte er als Arrangeur vieler Operetten sowie als Musikkritiker u. a. des „Wiener Tagblatts“ und des „Neuen Wiener Journals“. Mit seiner ersten, 1901 uraufgef. Operette, „Das süße Mädel“ (schon im Titel eine deutliche Anspielung an die seit Schnitzler zum Typus gewordene Figur), hatte er außerordentlichen Erfolg im In- und Ausland, der jedoch seinen zahlreichen übrigen Bühnenwerken — ausgenommen die Operette „Die Sprudelfee“ (1909), die in den USA als Revue unter dem Titel „Spring Maid“ über 1000 Auff. erlebte — versagt blieb. Obwohl R. in seinen Operetten noch den traditionellen Walzer- und Polkarhythmus bevorzugte, schuf er durch seine Stoffwahl und musikal. Modernisierungen die Brücke von der klass. zur modernen Operette.