Resti-Ferrari, Johann Bapt. Frh. von (1804-1886), Jurist

Resti-Ferrari Johann Bapt. Frh. von, Jurist. * Mantua (Lombardei), 15. 6. 1804; † Wien-Mauer, 23. 7. 1886. Entstammte einem alten Ragusaner Geschlecht; wurde nach jurid.-polit. Stud. an der Univ. Pavia 1836 Rat des Merkantil- und Wechselgerichtes Triest, 1843 Appellationsrat in Klagenfurt und 1849 Senatspräs. des Oberlandesgerichtes Triest. 1850 wurde R.-F. HR des Obersten Gerichts- und Kassationshofes in Wien. 1859 Geh. Rat und Präs. des Oberlandesgerichtes Venedig, mußte R.-F. seinen Posten nach der Abtretung Venetiens 1866 verlassen. 1867 Präs. des Oberlandesgerichtes Innsbruck. 1870 pensioniert, 1871–81 ständiges Mitgl. des Reichsgerichtes. 1861 lebenslängliches Mitgl. des Herrenhauses, 1862 Frh. R.-F., der den Großtl. seiner richterlichen Laufbahn in den italien.sprachigen Gebieten der Monarchie zurücklegte, galt nicht nur als hervorragender Jurist, sondern auch als unbedingt staatstreuer Justizfunktionär mit hoher organisator. Begabung, die er u. a. in der polit. brisanten Zeit von 1859–66 auf dem äußerst exponierten Posten in Venedig sowie in Innsbruck im Zusammenhang mit der 1868 endgültig durchgeführten Trennung der Rechtspflege von der Verwaltung und der Wiedereinführung der Bez.Gerichte unter Beweis stellte.

L.: Jurist. Bll. 15, 1886, S. 359; Hahn, 1873, 1879, 1885; Knauer; Wurzbach (s. unter Resti Giugno); A. Mages v. Kompillan, Die Justizverwaltung in Tirol und Vorarlberg in den letzten 100 Jahren, 1887, S. 205; Allg. Verw.A., Wien; Staatsarchiv, Pavia, Italien.
(M. Laich)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 41, 1984), S. 91
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