Rhomberg, Lorenz (1785-1851), Fabrikant

Rhomberg Lorenz, Fabrikant. * Dornbirn (Vorarlberg), 24. 11. 1785; † ebenda, 26. 5. 1851. Großvater des Politikers Adolf R. (s. d.), Vater des Folgenden, Cousin des Fabrikanten Josef A. R. d. Ä. (s. d.); genoß eine vorzügliche Ausbildung, vor allem auf kaufmänn. Gebiet, in St. Gallen und Lausanne. 1810 gründete er gem. mit Lenz die Fa. R. & Lenz, deren Teilhaber auch Josef A. R. d. Ä. wurde, 1813 eröffnete er die erste mechan. Flachsspinnerei Vorarlbergs (Dornbirn-Juchen) – die Zweitälteste der Monarchie –, die bald in eine Baumwollspinnerei umgewandelt wurde. R. leistete auch auf dem Gebiet der Buntweberei Pionierarbeit. Auf seine Initiative errichtete die Fa. in Innsbruck eine Spinnerei und eine Weberei. Nach dem Todvon Josef A. R. d. Ä. übernahm er 1819 gem. mit dessen Witwe, Anna M. geb. Herrburger, und dem ältesten Sohn, Josef A. R. d. J. (1796–1849), die Leitung der Fa. Herrburger & R. und war maßgeblich an deren Ausbau und Aufstieg beteiligt. R. wirkte auch im öff. Leben verdienstvoll, u. a. 1818–23 als Ortsschulaufseher, 1829–31 als Ammann. 1821 unterstützte er nicht nur finanziell den Bau der Arlbergpaßstraße, sondern sicherte das Bauvorhaben auch durch eine Bürgschaft seiner Fa. Er förderte auch die Regulierung der Dornbirner Ach durch Negrelli (s. d.).

L.: Herrburger und R. Textilfabriken. 155 Jahre Herrburger und R., in: Ind. & Handelsztg., 1950, S. 71 ff.; Großind. Österr. 4, S. 215 ff.; H. Nägele, Die Vorarlberger Textilind. ( = Der Bindenschild 2), 1947, S. 14 f.; ders., Das Textilland Vorarlberg, 1949, s. Reg.; ders., Sechs Generationen im Dienste ihrer Textilwarenfabriken, 1949; J. Mentschl – G. Otruba, Österr. Industrielleund Bankiers ( = Österr.–R. 279/281), 1965, S. 82 ff.; R. Hämmerle, Geschichte der Familie R., 1974, S. 153 f.; B. Bilgeri, Geschichte Vorarlbergs 4, 1982, s. Reg.; J. Sinz, Wirtschaftsgeschichte Vorarlbergs, o. J., S. 106 f.
(R. Hämmerle)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 42, 1985), S. 116
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