Richter P. Benedikt (Franz X.), OSB, Schulmann. * Freiberg (Příbor, Mähren), 11. 11. 1791; † Schwarzkirchen (Ostrovačice, Mähren), 10. 7. 1859. War zunächst im Piaristenorden, stud. dann Phil. in Brünn (Brno) und Theol. in Brünn und Prag. 1815 trat er in die Benediktinerabtei Raigern (Rajhrad) ein, legte 1816 die Profeß ab und stud. Theol. in Olmütz (Olomouc). Nach der Priesterweihe (1817) Bibliothekar im Stift Raigern, dann Prof. für Phil. und Religionswiss., später auch für Pädagogik an der Philosoph. Lehranstalt in Brünn. 1835 Dr. phil. Nach Wiederherstellung des Benediktinerordens in Bayern durch Kg. Ludwig I. stellte er sich für das Lyzeum an der neu gegründeten Abtei St. Stephan in Augsburg zur Verfügung und wurde dessen erster Rektor (1835–41), 1836/37 auch Mitgl. der bayer. Schulbücherkomm. 1841/42 arbeitete er imAuftrag der Stud.Hofkomm., einen neuen Stud.Plan für die Gymn. in Österr. aus und wirkte 1842–46 als Prof. für Religionswiss. und Erziehungskde. an der Univ. Wien. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er auf der Raigener Stiftspfarrei Schwarzkirchen. R. gehört zu den gelehrten Benediktinern im 19. Jh., die mit ihrer Lehrtätigkeit auch echtes klösterliches Leben zu verbinden suchten.