Richter, Josef Karl (1880-1933), Dirigent und Komponist

Richter Josef Karl, Militärkapellmeister und Komponist. * Podersam (Podbořany, Böhmen), 16. 3. 1880; † Wien, 22. 9. 1933. Sohn eines Gerichtsoffizials; legte die Staatsprüfung für das Lehramt für Musik ab und wurde 1898 zum IR 74 assentiert, in dem er bis 1901 als Musiker diente. 1914–18 aktive Dienstleistung bei der Sanitätskomp. 12, 1916 Feldwebel. 1918–20 war R. Musikleiter des Volkswehrbaon. 6 in Wien, 1920–24 Leiter der Brig.Musik. 1924 zum Kapellmeister (mit der Charge eines Off.Stellvertreters) des IR 4 ernannt, bekleidete er diese Stellung bis 1932. R., musikal. hochbegabt und mit großen theoret. Kenntnissen, galt nicht nur als ausnehmend tüchtiger, sondern auch als ebenso strenger Militärkapellmeister. Mit F. Lehár (s. d.), dessen Werke er für Blasmusik arrangierte, verband ihn eine langjährige Freundschaft. Er trat auch als Komponist für Blasorchester – er schrieb u. a. die Märsche „Semendria“, „Jung Deutschmeister“, „Treue Kameraden“ und „Sangesbrüder“ – hervor.

L.: Illustrierte Kronen-Ztg. vom 24. und 26. 9. 1933; R. Stanek, J. K. R. – ein Freund F. Lehárs, in: Österr. Blasmusik 22, 1974, n. 2; Lex. des Blasmusikwesens, hrsg. von W. Suppan, 2. Aufl. 1976; KA Wien.
(H. Nicolussi)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 42, 1985), S. 129
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