Rieder, Alois (1836-1882), Musiker

Rieder Alois, Musiker. * Steinegg (Südtirol), 18. 8. 1836; † Bruneck (Südtirol), 22. 1. 1882. Wurde 1861 Lehrer, Organist und Leiter der Musikkapelle in Bozen-Gries und rief 1862 (bereits sechs Jahre vor Gründung des Allg. Cäcilienver.) mit dem Priester A. D. Schenk einen Cäcilienver. ins Leben. Als Vorsitzender dieses später nach Bozen übertragenen Ver. nahm er beachtlichen Einfluß auf die Entwicklung der Kirchenmusik seines Landes und machte durch Auff. seiner leicht realisierbaren Kompositionen auch außerhalb seiner engeren Heimat in Kreisen des Cäcilianismus auf sich aufmerksam. Ab 1863 Organist in Klausen, übernahm R. 1865 in Bruneck die Stelle des Regenschori und des Kapellmeisters der Bürger-Musikkapelle und wirkte wiederum als Präses des dortigen Cäcilienver. Sein Bruder, Josef R. ( * Steinegg/ Südtirol, 1. 11. 1823; † Klausen/Südtirol, 20. 3. 1876), war nach seiner Priesterweihe (1848) Kooperator in Lajen, dann ab 1863 Schulbenefiziat in Klausen, wo er auch als Regenschori und Komponist eines gemäßigten Cäcilianismus wirkte.

W.: 4 Offertorien, um 1865; 4 Tantum ergo, um 1865; Asperges, um 1870; etc. Hss. u. a. im Archiv des Domkapitels, Brixen, Südtirol. – Josef R.: Klage der Seele zu Jesus, um 1859; 6 Ecce panis, um 1865; Marien-Blumen, 4 He., 3. Aufl. 1900 (Lieder); etc. – Publ.: Leichtfaßliche Gesang-Schule, (1867).
L.: Tiroler Stimmen vom 27. 10. 1863; Pusterthaler Bote vom 27. 1. 1882; Fliegende Bll. für kath. Kirchenmusik 2, 1867, S. 19 f., 11, 1876, S. 104; Musica sacra 5, 1872, S. 22, 9, 1876, S. 101 f.; Die Volksmusik 3, 1951, S. 106 f.; Lex. der kirchlichen Tonkunst, hrsg. von U. Kornmüller, 1870. – Josef R.: Fliegende Bll. für kath. Kirchenmusik 3, 1868, S. 23, 11, 1876, S. 104; Musica sacra 10, 1877, S. 35; Lex. der kirchlichen Tonkunst, hrsg. von U. Kornmüller, 1870.
(H. Hermann-Schneider)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 42, 1985), S. 138f.
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