Rieger Gottfried, Musiklehrer und Komponist. * Tropplowitz (Opavice, österr. Schlesien), 1. 5. 1764; † Brünn (Brno), 13. 10. 1855. Sohn eines Kleinhäuslers und Musikanten; wurde mit 13 Jahren Mitgl. der Hauskapelle von J. Gf. Sedlnitzky auf Schloß Geppersdorf und erlernte dort eine Reihe von Instrumenten. Von A. D. Brosmann in Weißwasser (Bílá Voda) auch in der Musiktheorie ausgebildet, ging R. 1787 nach Brünn, wo er als Musiklehrer und als Kapellmeister am ständ. Theater wirkte. 1805–08 war er Kapellmeister bei H. Gf. Haugwitz auf Schloß Namiest, danach lebte er bis zu seinem Tod als Musiklehrer – zwei Jahre auch abermals als Theaterkapellmeister – wieder in Brünn. R. nahm im Musikleben der Stadt als Dirigent fast aller musikal. Auff., bes. aber als Lehrer des von ihm 1828 gegründeten Musikinst. eine hervorragende, auch für die Musikkultur Mährens bestimmende Stellung ein. Von seinem reichhaltigen, aber abseits von den modernen Strömungen liegenden kompositor. Schaffen sind die oft patriot. Themen gewidmeten Kantaten (u. a. „Deutschlands Triumph nach der Schlacht bei Leipzig“, „Mährens Brüderbund“, „Svatopluk“) bekannt geworden.