Rienössl, Heinrich (1877-1939), Schriftsteller

Rienössl Heinrich, Schriftsteller. * Wien, 4. 6. 1877; † Wien, 18. 12. 1939. Sohn eines Gastwirts; von Beruf Staatsbeamter (1908 Rechnungsoffizial, schließlich Rechnungsrat, 1919 i. R.), wandte sich R. jedoch bald daneben schriftsteller. Schaffen zu und veröff. Kurzgeschichten in Z. und Ztg. 1901 gründete er den Wr. Theater- und Literaturver., der jedoch nur kurze Zeit bestand. Am geistig-kulturellen Geschehen seiner Zeit nahm R. auch in seinen Schriften regen Anteil. Er stellte darin vorrangig die Werte seiner Heimatstadt und ihrer Menschen dar, bekämpfte Vorurteile und kritisierte in lebendigen Charakterisierungen die emotional bedingten Schwächen wiener. Lebensart. Seine in direkter Rede wiedergegebene Wr. Mundart wirkt in Aussage und Form echt. In der Nachfolge F. Mauthners (s. d.) beschäftigte sich R. In dem Grenzlandroman „Das heilige Erbe“ mit den Problemen der Bewohner dieser Gebiete, wobei er für die friedliche Erhaltung des Volkstums und seiner überlieferten Kultur eintrat.

W.: Herbstesrauschen, 1906 (Erz.); Das hl. Erbe, 1912 (Roman und Erz.); Wien im Krieg, 1916 (Erz.); Die Kinderbergstadt, 1918 (Drama); Der Nationalheld, gem. mit H. Naderer, 1936 (Drama); etc.
L.: Brümmer; Giebisch-Gugitz; Kosch; Kosch, Kath. Deutschland; Kosch, Theaterlex.; Nagl-Zeidler-Castle 3–4, s. Reg.
(V. Hanus)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 42, 1985), S. 156
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