Rint Johann, Schnitzer. * Kukus (Kuks, Böhmen), 2. 1. 1814; † Linz, 5. 1. 1900. Sohn eines Webers; schnitzte zunächst für verschiedene Auftraggeber Krippenfiguren, Pfeifen und Möbel (1846 schuf er für das Schloß Rosenberg die Schausäle, die Kreuzfahrergalerie etc.) und restaurierte auch Renaissance- und Barockmöbel. Er lebte einige Zeit in Budweis (České Budějovice), ab 1848 in Linz. 1852–55 restaurierte er gem. mit seinem hochbegabten Sohn Josef (* Kukus, 3. 10. 1838, † Wien, 10. 2. 1876) unter Aufsicht Stifters, der ihm freundschaftlich verbunden war, den Kefermarkter Altar. Mit Hilfe eines durch Stifter vermittelten Stipendiums stud. R. 1855–58 gem. mit seinem Sohn an der Akad. der bildenden Künste in München und arbeitete auch in den Werkstätten von A. Sickinger und J. Knabl (s. d.). Nach Linz zurückgekehrt, arbeitete er, wieder gem. mit seinem Sohn, 1858–62 an der bildhauer. Wiederherstellung des Pacher-Altares in St. Wolfgang. 1865 Hofbildschnitzer. R. schuf, meistens in Zusammenarbeit mit seinem Sohn, zahlreiche neugot. Altäre, Kanzeln, Taufbecken, Pokale, verschiedene Gebrauchsgegenstände, filigranen Schmuck etc. Nach dem Tod seines Sohnes widmete er sich nur mehr kleineren Arbeiten. Die von R. betreute künstler. Gesamtdurchführung (1862) des geschnitzten Altares (Entwurf von Ferstel, s. d.) und der Orgelempore (Entwurf von Josef R.) für die Lambergsche Friedhofskapelle in Nezamislitz (Nezamislice) gehört zum Besten, was der Historismus in der Holzbearbeitung hervorbrachte. R.s Meisterstück war der Kaiserpokal, dessen Programm sicher von Stifter stammt. Ausst.: Wien 1880/81, Linz 1968.