Ritter von Záhony, Hektor Frh. (1816-1878), Industrieller

Ritter von Záhony Hektor Frh., Industrieller. * Triest, 28. 7. 1816; † Görz, 15. 7. 1878. Vater des Vorigen; R. führte mit seinen Brüdern die Fa. J. Ch. R. & Comp. weiter. 1841 erzeugte die Görzer Zuckerfabrik bereits 40000 Zentner Zucker; in der Folge wurden unter Nutzung der Wasserkraft des Isonzo in Strazig (Podgora) bei Görz eine Baumwollspinnerei und weberei, eine Kunstmahlmühle und eine Florettseidenspinnerei sowie – ebenfalls unweit von Görz – eine Papierfabrik errichtet. Als Großgrundbesitzer bemühte sich R. um eine beispielgebende Rationalisierung der Landwirtschaft, als Mitbegründer und Präs. (1850–78) der Görzer Handels- und Gewerbekammer verhalf er dieser Einrichtung, die er aus eigenen Mitteln erhielt, zu großem Ansehen. 1845 Mitgl. des Görzer Gemeindeausschusses, 1848–51 Gemeinderat, ab 1867 lebenslängliches Mitgl. des Herrenhauses. Er gründete ein Inst. für verwahrloste Knaben und eine Schule für Kinder von Arbeitern der Fa. 1855 nob., 1869 Frh. R. leistete einen wichtigen Beitr. zur industriellen Erschließung des Küstenlandes, erreichte dadurch die Integration seiner Familie in die feudal-großbürgerliche Oberschicht der Monarchie und spielte im öff. Leben eine angemessene Rolle. R.s Neffe, Heinrich (* Triest, 1859), errichtete in Triest eine Kristalleisfabrik sowie Marmorwerke in Pinguente (Buzet) und war maßgeblich am Aufbau einer Jutespinnerei und einer Weberei in Triest beteiligt; ein anderer Neffe, Karl (* Graz, 1861), verwaltete das Gut Weißenegg bei Leibnitz, gründete dort eine Zementfabrik und wurde 1903 als Vertreter des Großgrundbesitzes steiermärk. Landtagsabg.

L.: Hahn, 1873; Slokar, s. Reg.; Wurzbach; E. Ritter v. Záhony, Chronik und Stammbaum der im Jahre 1829 in Österr. mit dem Prädikat „von Záhony“ geadelten Familie R. aus Frankfurt a. M., 1915; Allg. Verw. A., Wien.
(J. Mentschl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 42, 1985), S. 179f.
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