Rittig, Johann (1829-1885), Journalist

Rittig Johann, Journalist. * Prag, 26. 3. 1829 (?); † auf der Reise von New York nach Europa, 17. 7. 1885. Stud. an der Univ. Prag Jus und nahm 1848 als Präses der Studentenverbindung Marcomannia an der Revolution teil. Er wurde verhaftet, floh jedoch nach Frankreich, von wo er, nachdem er in Abwesenheit zum Tod verurteilt worden war, 1852 in die USA emigrierte. Dort widmete sich R. neben schauspieler. Tätigkeit an dt. Theatern in Cincinnati, St. Louis, Louisville, Milwaukee und Chicago in erster Linie der Journalistik und schrieb für verschiedene Bll., wie die „Westliche Post“ und den „Louisville Anzeiger“, Artikel, in denen er u. a. für die Abschaffung der Sklaverei eintrat. Ab 1857 war R. Theaterkritiker und Mithrsg. des meistgelesenen dt. Bl. in Amerika, Ottendorfers (s. d.) „New Yorker Staatszeitung“, deren Sonntagsausg. er 1874 betreute. Seine eigene Hrsg.Tätigkeit (so in den 50er Jahren gem. mit Rothaker die Wochenbll. „Der Unabhängige“ und „Die Menschenrechte“, beide Cincinnati, und ab 1862 das „New Yorker Journal“) war von kurzer Dauer.

W.: Federzeichnungen aus dem amerikan. Stadtleben, 1884, 2. Aufl.1885; etc.
L.: Brümmer; Kosch, Staatshdb.; The Forty-Eighters. Political Refugees of the German Revolution of 1848, hrsg. von A. E. Zucker, 1950, S. 65, 330; E. W. Dobert, Dt. Demokraten in Amerika. Die Achtundvierziger und ihre Schriften, (1958), S. 172 f.; Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Wien.
(J. Pemsel)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 42, 1985), S. 180
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