Römer, Karl (1860-1942), Schriftsteller, Pädagoge und Seelsorger

Römer Karl, Schriftsteller, Pädagoge und Seelsorger. * Zuckmantel (Tigman-dru, Siebenbürgen), 25. 11. 1860; † Mediasch (Medias, Siebenbürgen), 7. 11. 1942. Nach Absolv. des Gymn. in Mediasch, 1880, stud. er in Klausenburg (Cluj-Napoca), Halle, Berlin und Jena Theol., Geographie und Germanistik. Für zwei Jahre Erzieher bei Gf. Haller, legte er 1888 in Klausenburg die Lehrbefähigungsprüfung für höhere Schulen ab und wurde im selben Jahr am Gymn. als Dt.Prof. angestellt. Er verstand es, seine Schüler für das dt.-sächs. Liedgut zu begeistern und verfaßte den Text zu zahlreichen von H. Kirchner (s. d.) vertonten Liedern, wie „Wi huet de Streoß gebeangden“ (Wer hat den Strauß gebunden), „Däa äm Fräjôr af der Wis“ (Damals im Frühjahr auf der Wiese), „De Breokt von Urbijen“ (Die Braut von Urwegen), „De grän Jäjer“ (Die grünen Jäger). Bes. das auch heute noch gesungene „Bäm Honterstreoch“ (hochdt. Fassung „Beim Holderstrauch“) erlangte weltweite Verbreitung und Popularität. R. trug auch einen großen Tl. der volkstümlichen Schätze des Mus. Alt Mediasch zusammen. 1903 wurde R. Pfarrer in Agnetheln (Agnita), 1909 in Meschen (Mosna), 1913 Dechant, 1916 Stadtpfarrer von Mediasch; 1941 i. R.

W.: Das Drama in der neuern siebenbürg.-sächs. Litteratur, in: Programm des evang. Gymn. AB in Mediasch . . . 1897/98, 1898; etc.
L.: O. Folberth, Chronik des Liedes „Bäm Honterstreoch“, in: Klingsor 13, 1936, S. 92 ff.; ders., Ein siebenbürg. Lied wandert um die Welt, in: Österr. Begegnung 2, 1961, H. 2, S. 34 ff.; O. Folberth – H. Tobie, H. Kirchner – C. R. Ein Kapitel der siebenbürg. Musikgeschichte: Bäm Honterstreoch, in: Forschungen zur Volks- und Landeskde. 16, 1973, n. 2, S. 92 ff.; Giebisch-Gugitz; Trausch, s. Reg.
(C. Göllner)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 43, 1986), S. 202f.
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